Psychosoziale Versorgung bei schwerwiegenden krankheitsunabhängigen Belastungen

Autor:  Barbara Grießmeier, Iris Lein-Köhler, Zuletzt geändert: 19.07.2023 https://kinderkrebsinfo.de/doi/e243202

Neben den Belastungen, die durch den Verlauf der Krankheit entstehen, können während der Therapiezeit in der Familie oder im Umfeld verschiedene Probleme unabhängig von der Erkrankung auftreten, die vor allem die Versorgung des Kindes für die Eltern zusätzlich erschweren können und eine intensivierte psychosoziale Betreuung nötig machen. Dies kann während der Therapie beispielsweise folgende Situationen betreffen:

  • Mutter oder Vater verliert während der Behandlung den Arbeitsplatz
  • Trennung der Eltern erst kurz vor der Diagnosestellung oder während der Therapie
  • weitere schwere Krankheiten in der Familie (beispielsweise bei den Großeltern)
  • neue körperliche oder psychische Erkrankung eines Elternteils oder Geschwisters

Die wichtigste Aufgabe der Eltern ist es, die Behandlung und die Termine ihres kranken Kindes in der Klinik sicherzustellen und die Betreuung des Kindes auch zu Hause zu organisieren. Ist dies gefährdet, weil die Eltern beispielsweise nicht ausreichend Deutsch können oder durch die Vielzahl anderer Probleme in der Familie Energien gebunden sind, werden insbesondere SozialarbeiterInnen im Psychosozialen Team ihre Fachkenntnisse sowie ihre Verbindungen zu anderen Institutionen nutzen, um Familien zu unterstützen, beispielsweise durch:

  • Hilfen bei der Betreuung von Geschwistern oder kranken Familienangehörigen
  • Hilfen bei der Antragsstellung gegenüber Leistungsträgern der Sozialversicherung
  • Hilfen bei der Beantragung und Organisation von Pflegeleistungen
  • Zusammenarbeit mit Ämtern und Behörden
  • Organisation von DolmetscherInnen für wichtige (Arzt-)gespräche
  • Hilfestellung bei der Beantragung von finanziellen Zuschüssen
  • Zusammenarbeit mit dem Jugendamt