Erweiterte psychosoziale Versorgung: Was tun, wenn es besonders schwer wird?

Autor:  Barbara Grießmeier, Iris Lein-Köhler, Zuletzt geändert: 19.07.2023 https://kinderkrebsinfo.de/doi/e243187

Nach einiger Zeit, insbesondere im Kontakt mit anderen Familien, die Sie in der Klinik kennen lernen, machen Sie die Erfahrung, dass „Krebs bei Kindern“ durchaus sehr unterschiedlich verlaufen kann, dass es sozusagen Abstufungen des „Schlimmen“ gibt und Familien offensichtlich unterschiedlich gut damit zurechtkommen.

Über Jahrzehnte hinweg haben psychosoziale Fachkräfte auf der ganzen Welt gelernt und erforscht, was genau dazu beitragen kann, dass Familien mit einem an Krebs erkrankten Kind nach kurzer Zeit relativ gut mit dieser Situation leben können.

Familien, die mehr Unterstützung von außen benötigen, sind vor allem Familien, bei denen

  • die Erkrankung und/oder Behandlung des Kindes besonders schwerwiegende Folgen hat
  • die Versorgung ihres kranken Kindes durch mehrere oder auch besonders belastende krankheitsunabhängige Faktoren erschwert wird
  • Geschwister des kranken Kindes mit Verhaltensauffälligkeiten reagieren
  • Eltern sich während der Therapie trennen
  • zusätzliche schwere Lebensereignisse eintreten.

In all diesen Fällen sind meist häufigere und intensivere Kontakte des Psychosozialen Teams notwendig, um eine Stabilisierung von Kind und Eltern zu erreichen.

Die Art und Weise, wie Ihre Familie mit der Erkrankung des Kindes zurechtkommt, wird ja nicht nur von der Art und Ausprägung der körperlichen und seelischen Belastungen bestimmt, denen Sie und Ihr Kind ausgesetzt sind, sondern auch von den Fähigkeiten, Kräften und Unterstützungsmöglichkeiten, auf die Ihre Familie in dieser Krisensituation zurückgreifen kann. Im Verlauf der Behandlung werden die psychosozialen MitarbeiterInnen immer beide Bereiche (Belastungen durch die Krankheit/Therapie und krankheitsunabhängige Belastungen) im Blick haben und mit Ihnen gemeinsam danach schauen, wie Ihre Familie am besten zurechtkommt.