Unterstützung bei emotionalen Problemen der Kinder/Jugendlichen

Autor:  Barbara Grießmeier Iris Lein-Köhler, Zuletzt geändert: 19.07.2023 https://kinderkrebsinfo.de/doi/e243129

Den meisten Kindern und Jugendlichen gelingt es sehr gut, trotz der Einschränkungen der Krankheit und der Therapie, eine positive Grundstimmung aufrecht zu erhalten und beispielsweise ganz normal zu spielen, am Klinik- oder Hausunterricht teilzunehmen und Spaß zu haben. Manchmal nehmen Eltern aber auch Veränderungen an ihren Kindern wahr, die ihnen große Sorgen machen können: Früher lebhafte Kinder können sich plötzlich stark zurückziehen oder mit Abwehr und Aggression reagieren, die sich manchmal auch gegen die eigenen Eltern richten können.

Manche Eltern beobachten, dass ihre Kinder wieder in frühere Entwicklungsstufen zurückfallen und beispielsweise wieder Windeln oder Fläschchen brauchen, obwohl sie vor der Erkrankung schon „herausgewachsen“ waren. Vor allem jüngere Kinder sprechen manchmal nur noch wenig oder gar nicht, wollen nur noch getragen werden oder im Bett der Eltern schlafen. Und manche Jugendliche ziehen sich ganz aus dem Kontakt mit ihren Eltern zurück und kommunizieren kaum noch über das, was sie beschäftigt.

Auch die Belastungen, die mit der Therapie einhergehen, können die Lebensqualität der Kinder und damit ihr emotionales Befinden stark einschränken. Kaum ein Kind macht da „einfach so“ mit, weil es den Sinn der Maßnahmen „versteht“, sondern so gut wie alle Kinder müssen in die Therapie „hineinwachsen“ und mehr oder weniger gut lernen, mit diesen Herausforderungen umzugehen.

Diese Veränderungen sind oft unausweichlich und müssen betrauert und verarbeitet werden. In all diesen Fällen überlegen die MitarbeiterInnen des Psychosozialen Teams gemeinsam, wer am besten Kontakt zu dem Kind oder Jugendlichen aufnehmen und herausfinden kann, was genau sie oder ihn bedrückt und wie das Kind all das Belastende auch ausdrücken kann. Manchmal hilft es, im Gespräch mit dem Kind herauszufinden, was genau da so schwer und bedrückend ist; manchmal können auch kreative Beschäftigungen wie malen, schreiben oder musizieren hilfreich sein,

Oft ist es auch notwendig, zwischen Kind und Eltern zu vermitteln und bestimmte Verhaltensweisen oder Reaktionen zu erklären. Ein sehr wichtiger Aspekt psychosozialer Versorgung ist und bleibt die Frage, dass auch das Leid einen Platz im Leben haben darf und trotzdem Positives nicht zurückstehen muss.