Unterstützende Gespräche für Eltern

Autor:  Barbara Grießmeier, Iris Lein-Köhler, Zuletzt geändert: 04.09.2023 https://kinderkrebsinfo.de/doi/e243163

Den meisten Eltern gelingt es nach einer gewissen Zeit sehr gut, sich an die neue Situation anzupassen und trotz der schweren Erkrankung ihres Kindes einigermaßen „normal“ weiterzuleben.

Manchmal können Eltern allerdings ihre Angst um das Leben des Kindes oder vor dem Versagen der Therapie nur schwer „im Zaum halten“. Mutter oder Vater werden immer wieder von heftigen Gefühlen überwältigt. Manchmal sind Eltern auch so voller Mitleid mit ihrem Kind, dass sie kaum in der Lage sind, Grenzen zu setzen und dem Kind Orientierung zu bieten – oder Eltern streiten sich vermehrt miteinander oder mit ihrem Kind, weil sie ihre Gefühle von Trauer oder Schmerz noch nicht anders bewältigen können.

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Entlastende Gespräche tragen dazu bei, wieder Kraft zu sammeln

In all diesen Fällen nutzen psychosoziale MitarbeiterInnen beispielsweise Elemente der systemischen Beratung und bieten häufigere Gespräche an, in denen es darum geht, Gefühle oder Schwierigkeiten zu besprechen und gemeinsam nach Lösungen zu suchen. Es kann dabei nicht um eine Aufarbeitung alter Verletzungen im Sinne einer Psychotherapie gehen, aber die PsychologInnen helfen Ihnen dabei, Ihren Blick darauf zu richten, was hier und heute notwendig ist und wie Sie Vergangenes vorerst beiseitelassen können. Sie leiten dazu an, sich nicht ständig „das Schlimmste“ vorzustellen, sondern die Möglichkeiten der Gegenwart wahrzunehmen und damit umzugehen. Dies umfasst auch den Umgang mit Hilflosigkeit, Versagen, Aufregung, Panikgefühlen oder Überforderung. Die PsychologInnen können dann vermehrt Eltern- oder Paargespräche anbieten oder Eltern motivieren, fachliche Hilfe auch außerhalb der Klinik zu suchen und entsprechende Kontakte vermitteln.