Orthopädische und neurologische Rehabilitation

Autor:  Barbara Grießmeier, Iris Lein-Köhler, Zuletzt geändert: 23.08.2023 https://kinderkrebsinfo.de/doi/e256258

Wenn beispielsweise als Folge einer orthopädischen oder einer Hirntumor-Operation behandlungsbedürftige Beeinträchtigungen auftreten (wie Lähmungserscheinungen oder Bewegungseinschränkungen), kann es notwendig werden, dass Ihre Tochter/Ihr Sohn schnellstmöglich zu einer Anschluss-Heilbehandlung (AHB) fahren soll. Sie werden rechtzeitig von den ÄrztInnen dazu beraten. Eine Anschluss-Heilbehandlung schließt sich direkt an den Klinikaufenthalt aufgrund einer OP an, sobald Ihre Tochter/Ihr Sohn die medizinischen Voraussetzungen dafür erfüllt.

Manchmal hat nach einer eingreifenden OP aber die onkologische Therapie Vorrang und die Rehabilitation der Operationsfolgen kann dann nicht als Anschluss-Heilbehandlung stattfinden, sondern wird als indikationsspezifische Rehabilitationsmaßnahme erfolgen.

Wenn Ihre Tochter/Ihr Sohn eine AHB oder eine neurologische/orthopädische Reha in Anspruch nimmt, bleibt die Möglichkeit für eine onkologische Reha (FOR oder Jugendreha) trotzdem bis zwei Jahre nach Diagnosestellung erhalten.

Neurologische AHB oder Reha

Sollte Ihr Kind an einem Hirntumor erkrankt sein und schwerwiegende neurologische oder neuropsychologische Einschränkungen erlitten haben, wird in manchen Fällen eine neurologische Rehabilitationsmaßnahme notwendig. Meistens wird diese stationär in einer spezialisierten Rehaklinik durchgeführt, aber mancherorts gibt es auch wohnortnah Möglichkeiten für eine ambulante neurologische Reha. Die MitarbeiterInnen der Klinik werden Sie ausführlich dazu beraten.

Sollte Ihr Kind zunächst an einer neurologischen Rehabilitationsmaßnahme teilgenommen haben, verlieren Sie trotzdem nicht den Anspruch auf eine FOR oder Jugend-Reha:

Orthopädische Reha

Orthopädische Rehabilitationsmaßnahmen können beispielsweise zum Erlernen des Umgangs mit einer Prothese nach einer Amputation oder zum Lauftraining nach einer Hüftgelenks-OP wegen Osteonekrosen beitragen. Dort geht es allerdings dann ausschließlich um Physiotherapie; der Aspekt des Kontakts mit anderen Betroffenen oder die Krankheitsverarbeitung spielen dabei keine Rolle.

Eine orthopädische Reha kann sowohl in einem ambulanten Reha-Zentrum, als auch in einer darauf spezialisierten stationären Einrichtung stattfinden. Sie werden ausführlich dazu beraten, welche Form für Ihre Tochter/Ihren Sohn geeignet ist.

Sollte Ihr Kind zunächst an einer orthopädischen Rehabilitationsmaßnahme teilgenommen haben, verlieren Sie trotzdem nicht den Anspruch auf eine FOR oder Jugend-Reha.