Medizinische Rehabilitation

Autor:  Barbara Grießmeier, Iris Lein-Köhler, Zuletzt geändert: 23.08.2023 https://kinderkrebsinfo.de/doi/e256243

Viele Eltern haben nach Abschluss der Therapie Ihres Kindes den Wunsch, nun so schnell wie möglich wieder in die Normalität zurückzukehren und hoffen, dass mit dem Ende der Chemotherapie einfach alles wieder „wie früher“ wird. Erfahrungsgemäß stellen viele Familien dann fest, dass die Krankheit und ihre Behandlung doch ihren Tribut gefordert haben: Es kann sich so anfühlen, als müsste Ihr Kind erst wieder „laufen lernen“ beziehungsweise in die ganz normalen Anforderungen des Alltags hineinwachsen.

Die ÄrztInnen und psychosozialen MitarbeiterInnen werden Ihrer Tochter/Ihrem Sohn und Ihnen deshalb nach Abschluss der Behandlung eine stationäre Rehabilitationsmaßnahme (umgangssprachlich Reha) vorschlagen, in der sie/er nach der anstrengenden Zeit der Therapie wieder zu Kräften kommen kann und eventuelle Einschränkungen gezielt behandelt werden.

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Physiotherapie in der Reha

Manche Familien oder Jugendliche haben den Wunsch, nach Ende der Therapie alle Aspekte, die mit der Krankheit zu tun haben, erstmal hinter sich zu lassen und fürchten, in einer spezialisierten Rehaklinik (auch durch die Kontakte mit anderen Betroffenen) erneut mit „schweren“ Themen konfrontiert zu werden. Die Erfahrung zeigt allerdings, dass der Austausch mit anderen durchweg als positiv erlebt wird und außerdem in jeder Rehamaßnahme der Schwerpunkt auf Erholung und Auftanken liegt, ohne dass die Verarbeitung der Krankheitssituation dabei außer Acht gelassen wird. Die MitarbeiterInnen des Psychosozialen Teams beraten Sie ausführlich und sind bei der Antragsstellung behilflich.

Manche Eltern fragen sich nun, ob eine solche Rehabilitationsmaßnahme nicht auch ambulant und damit wohnortnah durchgeführt werden kann: Es gibt jedoch in Deutschland keine Einrichtung, die ein entsprechendes Angebot vorhält.