Rückkehr in Kindertagesstätte, Schule, Ausbildung, Beruf
Autor: Iris Lein-Köhler, Barbara Grießmeier, Zuletzt geändert: 11.09.2023 https://kinderkrebsinfo.de/doi/e262294
Nach der Behandlungszeit haben Sie und Ihr Kind die Rückkehr in Krippe, Kindergarten, Schule oder Ausbildung zwar meist herbeigesehnt, dies kann aber auch eine herausfordernde Zeit werden. Kindergarten, Schule und Ausbildung sind wesentliche Elemente eines normalen Alltags für Kinder und Jugendliche: Dabei geht es nicht nur um die Kontakte zu FreundInnen, KlassenkameradInnen und Gleichaltrigen, sondern auch darum, den „eigenen Platz in der Welt“ wieder einnehmen zu können und so die eigene Identität zu stärken. Weil dieser Prozess Kinder, Jugendliche und Eltern vor verschiedene Herausforderungen stellt, ist es wichtig, dass Sie sich gemeinsam mit Ihrer Tochter/Ihrem Sohn gut vorbereiten und informieren, um den Übergang möglichst reibungslos zu gestalten.
Kinder und Jugendliche mit einer Krebserkrankung haben während ihrer Therapiezeit viel erlebt, und sind meist an den Anforderungen der Behandlung gewachsen und gereift. Sie haben es geschafft, ihre Krankheit zu überwinden; aber ihr Aussehen, ihre körperlichen und kognitiven Fähigkeiten haben sich wahrscheinlich (zumindest vorübergehend) verändert. Außerdem fehlen auch manche Erfahrungen, die Gleichaltrige machen konnten, und die damit verbundenen Reifungsschritte. Alltagsroutinen müssen nach dem Ende der Behandlung neu erprobt werden. Meist ist es nicht ohne weiteres möglich, in Schule oder Ausbildung an genau dem Punkt anzusetzen. an dem die Krebserkrankung alles durcheinander brachte.
Je jünger die Kinder sind, desto größer ist der Einfluss der Eltern beim Neustart als Organisatoren, MutmacherInnen und BegleiterInnen. Auf den folgenden Seiten finden Sie Informationen dazu, wie der Übergang in den „Alltag außerhalb der Familie“ oft erlebt wird und Hinweise darauf, wie Sie diesen Weg gemeinsam mit Ihrer Tochter/Ihrem Sohn gestalten können.