"Tatort Zelle": Ursachenforschung zu Krebs bei Kindern

Eine Präsentation des Kompetenznetzes Pädiatrische Onkologie und Hämatologie während der Langen Nacht der Wissenschaften am 14. Juni 2003 in Berlin

Autor:  Dr. med. Ralf Herold, Zuletzt geändert: 29.12.2004 https://kinderkrebsinfo.de/doi/e3218

[ Berlin , 04.06.2003 ]  Das Kompetenznetz Pädiatrische Onkologie und Hämatologie (KPOH), in dem Deutschlands führende Experten zur Behandlung von Krebs bei Kindern und Jugendlichen vernetzt sind, stellt nun auf der "Lange Nacht der Wissenschaften" am 14. Juni 2003 im Deutschen Rheuma-Forschungszentrum in Berlin den "Tatort Zelle" vor. Besucher können sich am Stand des KPOH informieren, wie bösartige Krankheiten entstehen, wie sie erkannt werden und was eine bösartige Körperzelle von einer gutartigen unterscheidet. Jeder der Besucher, ob klein oder groß, kann sich sein eigenes „Zell-Bild“ mit nach Hause nehmen.

Krebs bei Kindern und Jugendlichen ist eine bösartige, aber auch – was die wenigsten wissen – gut behandelbare Krankheit, die in ca. 20 unterschiedlichen Arten vorkommt. Rund 75 Prozent aller Erkrankten können vollständig geheilt werden, während diese Rate vor etwa 20 Jahren noch bei 40 Prozent lag. Dank stark verbesserter Therapieverfahren, laufender Klinischer Forschung und der Vernetzung der Experten streben die Ärzte und Wissenschaftler nun weitere Verbesserungen an. „Wir wollen nicht nur 3 von 4, sondern 4 von 4 Kindern heilen“, so Prof. Dr. Günter Henze, der Sprecher des KPOH und Klinikdirektor an der Charité Berlin. Um das enorme Informationsbedürfnis bei allen Beteiligten zu befriedigen, hat das KPOH seit kurzem Experteninformationen über Krebs bei Kindern und Jugendlichen unter anderem im Internet zusammengestellt. Unter der Adresse www.kinderkrebsinfo.de erhalten Betroffene sowie Ärzte, fachlich Interessierte und Journalisten Informationen zu den Themen Diagnose und Behandlung, Therapiekonzepte, Erkrankungen, Symptome, psychosoziale „Warum bin ausgerechnet ich so krank?“ Jedes Jahr von neuem müssen sich rund 2.300 Kinder und Jugendliche einer Krebserkrankung und Behandlung stellen. Es überrascht immer wieder, wie rational und offen Kinder mit „ihrer Krankheit“ umgehen und deren – zellbiologisch komplizierten – Ursachen auf den Grund gehen wollen. Aber auch die betroffenen Angehörigen können mit Hilfe spezieller Informationen und konkreter Erklärungen einen Teil ihrer Zweifel und Sorgen besser bewältigen.