Kompetenznetz zu Krebserkrankungen im Kindes- und Jugendalter kann erfolgreiche Arbeiten fortsetzen

Öffentliche Förderung für weitere zwei Jahre gesichert. Pressemitteilung des Kompetenznetzes Pädiatrische Onkologie und Hämatologie anläßlich des Deutscher Ärztekongress 2002, Estrel Convention Center Berlin

Autor:  Dr. med. Ralf Herold, Zuletzt geändert: 13.09.2003 https://kinderkrebsinfo.de/doi/e3920

[ Berlin , 19.06.2002 ]  Das „Kompetenznetz Pädiatrische Onkologie und Hämatologie“ (KPOH) bestand am 14. Juni 2002 die wissenschaftliche Begutachtung seiner ersten Ergebnisse durch sieben unabhängige Mediziner, Naturwissenschaftler und Gesundheitsforscher aus vier Ländern Europas. In der Folge wird das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) die 1999 begonnene Förderung des Kompetenznetzes bis Ende 2004 sicherstellen. Im Kompetenznetz arbeiten die Experten für Krebserkrankungen im Kindes- und Jugendalter zusammen an zehn Projekten zur Strukturverbesserung, Grundlagen- und Therapieforschung.

Die Gutachter bezeichneten das Netz als einen “Motor“ der Kinderkrebsheilkunde in Europa. Zu seinen Forschungsbereichen zählen die Krankheitsmechanismen bei den höchst bösartigen embryonalen Tumoren, die Entstehung und der Zelltod von Leukämiezellen, die quantitative Überwachung der Leukämie-Zellverminderung durch die Behandlung sowie insbesondere die erstmals mögliche flächendeckende Erfassung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität.

Nach Prof. Günter Henze (Charité Berlin, Sprecher des „Kompetenznetzes Pädiatrische Onkologie und Hämatologie“) zielt die Arbeit des bundesweiten Netzes darauf ab, bei Krebserkrankungen im Kindes- und Jugendalter "mehr zu wissen, sie besser zu verstehen und gezielter zu behandeln".

In Übereinstimmung mit den Gutachtern soll es während der zweiten Förderphase nun verstärkt darum gehen, die Ergebnisse an alle klinisch tätigen Ärzte, an niedergelassene Ärzte in der Nachsorge sowie in die reguläre Krankenversorgung zu übergeben. Dies betrifft beispielsweise die oben genannte Leukämie-Überwachung sowie die Qualitätssicherung im Rahmen der Klinischen Forschung, welche in der Pädiatrischen Onkologie flächendeckend als Stand der medizinischen Versorgung angewendet wird.

Die Förderung des Netzes durch das BMBF hat zu einem massiven Schub im Bereich der Kinderkrebsheilkunde geführt, in welchem die hauptsächlich mit Spenden finanzierte Klinische Forschung in den letzten Jahrzehnten bereits zu einer Steigerung der Langzeitüberlebensrate auf ungefähr 75% führte. Mit den jetzt zur Verfügung stehenden 4,5 Millionen Euro werden die wissenschaftlich-medizinischen Ergebnisse des Kompetenznetzes KPOH zum Vorteil für Betroffene umgesetzt werden.