Was Großeltern hilft

Autor:  Barbara Grießmeier, Iris Lein-Köhler, Zuletzt geändert: 18.07.2023 https://kinderkrebsinfo.de/doi/e241773

Auch wenn Großeltern ihr Enkelkind erst einmal nicht direkt sehen können, möchten sie in den meisten Fällen doch gerne wissen, wie es ihm gerade geht und was es macht. So können sie die Hoffnung auf Genesung mittragen. Es ist also meist gut, wenn Großeltern sich darauf verlassen können, dass sie regelmäßig informiert werden, damit sie sich auch weiterhin mit der Familie verbunden fühlen können.

Wenn Großeltern bereits selbst an Krebs erkrankt sind/waren oder in ihrem Umfeld damit zu tun hatten, ist es besonders wichtig, zu vermitteln, dass „Kinderkrebs“ und „Alterskrebs“ sehr unterschiedlich sind.

Auf jeden Fall ist es sinnvoll, wenn Eltern dazu beitragen, dass die Beziehung zwischen Kind und Großeltern weiterhin aufrechterhalten wird: sei es durch Besuche, aber auch durch Telefonate und Videobotschaften. Manche liebgewonnenen Rituale wie etwa Vorlesen von Lieblingsbüchern können vielleicht in abgewandelter Form beibehalten werden, die dann das Wohlbefinden von Großeltern und Enkelkind stärken.

Die Sorge um die eigenen Eltern ist auch häufig ein sensibles Thema, das die Eltern von krebskranken Kindern manchmal sehr belastet. Viele Eltern haben die Vorstellung, dass ihre eigenen Eltern die Krankheit des Enkelkindes nicht „verkraften“ könnten. Sie fürchten, dass sie sich dann noch mehr um das Wohlergehen der vielleicht schon betagten Eltern kümmern müssen. Jede Art von Schonung sollte hier gut überlegt sein – denn genauso, wie man die kranken Kinder selbst nicht vor der Realität ihrer Erkrankung schützen kann, so kann man das auch nicht bei den Großeltern (oder anderen Verwandten). Eine offene Kommunikation ist hilfreich, wenn es darum geht, die eigenen Ängste oder Befürchtungen anzusprechen oder den Schmerz miteinander zu teilen.

Wichtig ist dabei aber auch, dass Großeltern auf ihre eigenen Grenzen achten und nur so viel Hilfe anbieten, wie sie zu leisten bereit und in der Lage sind. Lieber ein klares „Das ist mir zu viel“, als halbherzige Angebote, die dann nicht umgesetzt werden können.

Für die Eltern des kranken Kindes ist es sicher gut zu wissen, dass ihre eigenen Eltern auch Möglichkeiten haben (oder suchen), sich selbst außerhalb der Familie zu entlasten: Das kann eine MitarbeiterIn des Psychosozialen Teams, eine Freundin oder ein Freund sein oder auch ein/e SeelsorgerIn oder PsychotherapeutIn. Denn viele Eltern krebskranker Kinder können an ihre Grenzen kommen, wenn sie die eigenen Eltern zusätzlich auffangen müssen.