Was Geschwistern sonst noch hilft

Autor:  Barbara Grießmeier, Iris Lein-Köhler, Zuletzt geändert: 18.07.2023 https://kinderkrebsinfo.de/doi/e241744

Wenn Sie als Eltern einfach weniger Zeit für die Geschwister haben, ist es besonders wichtig, dass diese feste Bezugspersonen haben – wie Großeltern, Tanten oder die Eltern ihrer Freunde, die jetzt für sie da sind. Natürlich können diese Menschen nicht die Beziehung zu den Eltern ersetzen, sie können aber den Geschwistern das Gefühl geben, dass auch sie etwas „Besonderes“ sind und eigene Unternehmungen machen dürfen. Wenn ein Elternteil nicht verfügbar ist, werden sich die Beziehungen zu Großeltern und anderen Bezugspersonen vertiefen. Ermutigen Sie Ihre Kinder, sich mit eventuellen Sorgen oder Fragen auch anderen Vertrauenspersonen wie SchulsozialarbeiterInnen anzuvertrauen.

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Andere Bezugspersonen werden für die Geschwister wichtig

Wenn Sie als Mutter oder Vater etwas mit den Geschwistern vorhaben, dann versuchen Sie, realistisch in Ihren Planungen zu sein und sich selbst damit nicht zu überfordern. Sicher wird es vorkommen, dass Pläne über den Haufen geworfen werden müssen. Erklären Sie das den Geschwistern auf eine ehrliche Art und Weise und helfen Sie ihnen dabei, ihre Gefühle von Enttäuschung oder Wut zum Ausdruck zu bringen. „Das musst Du doch verstehen.“ kann leicht dazu führen, dass Kinder sich in ihren Gefühlen nicht ernst genommen fühlen und sich zurückziehen, nicht mehr alleine schlafen wollen oder vermehrt Streit suchen. Gerade für kleinere Kinder ist es wichtig, zeitliche Perspektiven anschaulich zu erklären wie beispielsweise mit Hilfe von Kalendern.

Sinnvoll ist es auch, dass Sie die ErzieherInnen/LehrerInnen/TrainerInnen der Geschwister über die Situation informieren. Sie sollten Ihr Kind aber auf jeden Fall fragen, ob es damit einverstanden ist; denn manche Kinder wollen einfach weiterhin „ganz normal“ behandelt werden und nicht wie der Bruder/die Schwester eines krebskranken Kindes. Vielleicht regen Sie an, dass man das Thema „Krankenhaus“ oder „krebskranke Kinder“ beispielsweise in der Klasse behandeln könnte. Bitten Sie darum, dass Sie Rückmeldung erhalten, falls sich das Verhalten Ihrer gesunden Kinder verändert. Falls LehrerInnen/Erzieherinnen unsicher sind, wie sie mit der Situation umgehen sollen, können Eltern darauf hinweisen, dass die MitarbeiterInnen des Psychosozialen Teams auch für diese Personengruppe beratende Gespräche anbietet.