Kommunikation mit Kindern/Jugendlichen zu Gesundheitsfragen

Autor:  Agathe Schwarzinger, Iris Lein-Köhler, Zuletzt geändert: 18.09.2023 https://kinderkrebsinfo.de/doi/e227169

Gespräche mit Kindern und Jugendlichen über schwierige oder unangenehme Themen sind immer eine Herausforderung für Eltern. Hier finden Sie Tipps, was es dabei zu beachten gilt. Die beschriebenen Grundsätze gelten altersunabhängig und helfen Ihnen im Gespräch:

Überlegen Sie vorher, was Sie Ihrem Kind wann und wie sagen wollen. Holen Sie sich Rat und Unterstützung beim Psychosozialen Team und den Behandlern. Die behandelnden Ärztinnen und Ärzte bieten oft an, Ihrer Tochter/Ihrem Sohn mit Ihnen gemeinsam die wichtigsten Punkte der Behandlung zu erklären. Wenn Eltern der Behandlung vertrauensvoll entgegensehen, fühlen sich ihre Kinder sicherer.

Kinder und Jugendliche erwarten und akzeptieren ehrliche Antworten auf ehrliche Fragen! Sie haben ein natürliches Interesse am Thema Gesundheit und Krankheit und das Recht auf Wahrheit bezüglich ihres Gesundheitszustandes. Ermutigen Sie dazu, Fragen zu stellen. Bleiben Sie ehrlich, auch wenn Sie einmal keine Antwort wissen.
Die Informationen, die Ihr Kind bekommt, sollen den Tatsachen entsprechen. Falsche Versprechungen helfen vielleicht für einen kurzen Moment, verschleiern aber das, was wirklich kommt. So kann sich Ihr Kind nicht richtig auf die Situation einstellen. Es könnte sogar dazu führen, dass Ihr Kind Ihren Angaben nicht mehr voll vertraut.

Altersentsprechende Informationen an die Kinder fördern das Vertrauen, reduzieren emotionale Isolation und Ängste und unterstützen die Entwicklung der Behandlungskooperation. Das Gespräch über die Erkrankung innerhalb der Familie und der Umgang damit werden dadurch erleichtert.
Lassen Sie sich vom Psychosozialen Team beraten und mit entsprechenden Materialien dabei unterstützen, die Dinge so zu erklären, dass Ihre Tochter/Ihr Sohn für ihr/sein Alter passend informiert wird. Im Kapitel "Mit dem Kind sprechen"/Altersgerecht aufklären" finden Sie weitere Informationen.

Da Eltern ihre Kind am besten kennen, können sie meist gut abschätzen, wie viel Information die Tochter/der Sohn zum gegeben Zeitpunkt verarbeiten kann. Es ist nicht notwendig, dass Ihr Kind sofort alle genauen Einzelheiten zu Erkrankung und Behandlung erhält. Ein einziges Gespräch wird nicht ausreichen. Sie merken, wenn Ihr Kind nicht mehr länger zuhören mag, unruhig wird oder abschaltet. Meistens sind nach der Diagnose mehrere und im Verlauf der Behandlung immer wieder Gesprächseinheiten notwendig. Führen Sie häufige kurze Gespräche, um immer aktuell zu sein.

P1380939Elternsprechenk.JPG

Die Psychologin kann Eltern dabei unterstützen, ihrem Kind alles zu erklären