Untersuchung der Gehirn-Rückenmark-Flüssigkeit (Lumbalpunktion)

Autor:  Maria Yiallouros, Dr. med. habil. Gesche Tallen, Zuletzt geändert: 24.02.2020 https://kinderkrebsinfo.de/doi/e85961

Ergibt sich durch bildgebende Verfahren oder klinische Symptome der Verdacht auf einen Befall des Rückenmarks, muss unter Umständen (im Rahmen der Erstdiagnose allerdings selten) auch der Nervenwasserkanal punktiert werden (Lumbalpunktion).

Der Nervenwasserkanal enthält die Gehirn-Rückenmark-Flüssigkeit (Liquor), die das Gehirn gegen Stöße und Druck von außen schützt. Ist das Rückenmark von der Erkrankung betroffen (Tumorzell-Disseminierung), so lassen sich im Liquor ebenfalls Tumorzellen nachweisen.

Zur Gewinnung der Gehirn-Rückenmark-Flüssigkeit sticht der Arzt, meist unter örtlicher Betäubung, mit einer sehr feinen und langen Hohlnadel zwischen zwei Wirbeln der Lendenwirbelsäule in den Nervenwasserkanal ein. Denn dort ist der Liquorraum am besten zu erreichen. Anschließend wird die Flüssigkeit auf Tumorzellen untersucht.

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Kinderzeichnung zur Lumbalpunktion

Gut zu wissen: Bei der Punktion kann das Kind sitzen oder liegen, die Eltern können zugegen sein, um dem Kind Trost und Ruhe zu vermitteln und, nach Anleitung des Arztes, bei der richtigen Lagerung zu helfen. Die Lumbalpunktion ist ein zügiger Eingriff, nach dem die Patienten normalerweise selten über Beschwerden klagen. In seltenen Fällen treten Kopfschmerzen auf; diese können aber in der Regel verhindert werden, wenn sich der Patient nach der Punktion eine Stunde lang hinlegt.