Organisatorische Fragen

Autor:  Barbara Grießmeier, Iris Lein-Köhler, Redaktion:  Ingrid Grüneberg, Zuletzt geändert: 18.09.2023 https://kinderkrebsinfo.de/doi/e266124

Wenn nach einem Rückfall eine erneute Therapie beginnt, so ähnelt diese wahrscheinlich der Therapie der Ersterkrankung mit einer Abfolge von Chemotherapieblöcken über einen längeren Zeitraum, für die Ihr Kind zwischen Station und Ambulanz hin- und herpendelt. Sie müssen also erneut Ihr gesamtes Familienleben nach dieser Therapie ausrichten, und ein Elternteil wird das kranke Kind dauerhaft begleiten. Durch die Ersterkrankung haben Sie eine gewisse Routine im Umgang mit solchen Herausforderungen entwickelt: Sie wissen, wie Sie bisher Unterstützung erhalten haben und können hoffentlich wieder auf Ihr soziales Netz zurückgreifen.

Trotzdem kann es sein, dass ein Rückfall ihr „Unterstützersystem“ hart an die Grenzen bringt: Ebenso, wie Sie sich selbst möglicherweise erschöpft fühlen und sich fragen, wie Sie das alles noch einmal durchstehen sollen, so können die Energien und Kräfte Ihrer UnterstützerInnen ebenfalls erschöpft sein. So müssen oft neue Wege gefunden werden, wie Sie die Situation als Familie gut meistern können.

Wenn Mutter oder Vater während der Therapie der Ersterkrankung über längere Zeit arbeitsunfähig war, kann es sein, dass Ihnen dieser Weg nicht erneut offensteht. Die psychosozialen MitarbeiterInnen werden mit Ihnen gemeinsam überlegen, wie Sie die Betreuung Ihrer Kinder sicherstellen können. Die LehrerInnnen der Klinikschule werden Ihr Kind unterstützen, damit es weiterhin unterrichtet wird; Hausunterricht wird erneut organisiert. Die Leistungen der gesetzlichen Krankenkassen stehen Ihnen im Falle eines Rückfalls in vollem Umfang zur Verfügung.

Prüfen Sie, wer aus Ihrem näheren oder weiteren Umfeld bereit ist, Sie und Ihre Familie in praktischen Fragen zu unterstützen. Überlegen Sie möglichst konkret, was „Hilfe“ für Sie bedeuten kann: zeitweise Betreuung der Geschwister, Hilfe im Haushalt oder Besorgungen erledigen – je konkreter Sie Ihre Anliegen formulieren, umso leichter ist es für Ihr Umfeld, Zu- oder Absagen zu machen und verlässlich für Ihre Familie da zu sein.