Zurück in der Klinik

Autor:  Barbara Grießmeier, Iris Lein-Köhler, Redaktion:  Ingrid Grüneberg, Zuletzt geändert: 18.09.2023 https://kinderkrebsinfo.de/doi/e266120

Wenn Ihr Kind nach einem Rückfall behandelt werden soll, kehren Sie in den meisten Fällen wieder auf dieselbe Station zurück, die Sie seit dem Ende der Ersttherapie nicht mehr betreten haben. So schlimm sich diese Rückkehr zunächst anfühlt, so werden Sie dort dennoch eine gewisse Vertrautheit erleben: Sie kennen noch viele der MitarbeiterInnen, die meisten Abläufe sind Ihnen bekannt und Sie wissen, worauf Sie sich einstellen müssen. Vermutlich werden Sie und Ihr Kind schnell wieder in die Routine des Klinikalltags zurückfinden.

Trotz aller Vertrautheit kommt Ihnen manches befremdlich und unwirklich vor: Sie können kaum glauben, dass Ihr Kind zu denen gehört, die nicht ganz gesund geworden sind. Außerdem erleben Sie wahrscheinlich eine starke Diskrepanz zwischen Ihren vertrauten Beziehungen zu den MitarbeiterInnen und all den neuen, unbekannten Kindern und Eltern. Vielleicht haben Sie in dieser Situation zunächst den Wunsch, sich erst einmal zurückzuziehen und die Krankengeschichte Ihrer Tochter/Ihres Sohnes nicht gleich mit anderen Familien zu teilen. Niemand wird Sie deshalb „schief anschauen“ und Sie sollten Ihrem Wunsch nach Schutz auf jeden Fall Raum geben.

Vielleicht haben Sie den Eindruck, man erwarte von Ihnen, dass Sie sich „auskennen“, weil Ihr Kind schon einmal erkrankt war. Oft haben sich manche Dinge und Regeln verändert. Sie dürfen und sollen nachfragen, wie die Abläufe jetzt gehandhabt werden. Es mag sich vertraut anfühlen, bestimmte MitarbeiterInnen wieder zu sehen - trotzdem können sich deren Aufgaben oder Funktionen geändert haben und Sie müssen sich neu orientieren.

In manchen Fällen kann es sein, dass Ihr Kind für die geplante Therapie an eine andere Klinik oder zumindest in eine andere Abteilung verwiesen wird: Dann ist alles „ganz neu“. Sie müssen sich mit neuen MitarbeiterInnen, neuen Strukturen und Abläufen vertraut machen. Gestehen Sie sich auf jeden Fall eine Eingewöhnungszeit zu.