Wie können sich psychosoziale MitarbeiterInnen fortbilden?

Autor:  Iris Lein-Köhler, Barbara Grießmeier, Redaktion:  Ingrid Grüneberg, Zuletzt geändert: 26.06.2023 https://kinderkrebsinfo.de/doi/e269649

Wie in jedem anderen Berufsfeld auch, entwickeln sich Vorgehensweisen und Standards ständig weiter. Deshalb sind alle psychosozialen MitarbeiterInnen dazu aufgefordert, sich ständig fort- und weiterzubilden. Die PSAPOH hält dafür verschiedene spezialisierte Angebote bereit, die für alle MitarbeiterInnen offen sind, unabhängig davon, ob sie sich in der Fachgesellschaft organisieren und in welchem Land des deutschsprachigen Raums sie tätig sind.

Eine spezielle interdisziplinäre Tagung für neue MitarbeiterInnen in der pädiatrischen Onkologie, das „PädOnk-Seminar“, hat sich seit Jahren gut etabliert. Es findet zweimal jährlich im Waldpiratencamp Heidelberg statt und kann erste Anlaufstelle zur Vernetzung sowohl für pflegerische als auch für psychosoziale Fachkräfte sein, die sich im neuen Arbeitsfeld orientieren wollen.

Die PSAPOH organisiert in Eigenregie jährlich zwei mehrtägige Tagungen zu wechselnden Themen der psychosozialen Versorgung, die als wichtigste kontinuierliche Fortbildungsmöglichkeit dienen. Die Tagungsthemen sind auf den klinischen Alltag bezogen und umfassen neben Vorträgen interner und externer Referenten auch Methodenworkshops. Außerdem gibt es auf jeder Tagung einen Projektbasar und/oder eine Posterpräsentation, wo neu entwickelte Materialien, neueste psychosoziale Forschungsergebnisse und Projekte vorgestellt werden.

Sowohl die Berufsgruppe der Erzieherinnen/HeilpädagogInnen, als auch die Berufsgruppe der KreativtherapeutInnen trifft sich einmal im Jahr zum Austausch über aktuelle Entwicklungen ihrer Methoden. Dabei werden auch die Berufsbilder und das berufliche Selbstverständnis im Arbeitsfeld Pädiatrische Onkologie diskutiert und abgestimmt.

Die PSAPOH hat sich in kollegialen Arbeitsgruppen regional organisiert. Regionalgruppentreffen dienen als Qualitätszirkel und werden genutzt, um sich auszutauschen, neue Entwicklungen zu besprechen und möglichst schnell umzusetzen.

Der PSAPOH-Vorstand informiert Mitglieder und Interessierte regelmäßig durch einen Newsletter über Neuigkeiten, aktuelle Projekte und berufspolitische Themen. Er bietet neuen Mitgliedern auch die Möglichkeit, sich mit einem Steckbrief im KollegInnenkreis vorzustellen.

Die Anforderungen an die psychoonkologische Tätigkeit selbst und die Rahmenbedingungen der pädiatrischen Onkologie unterscheiden sich deutlich von der Psychoonkologie für erwachsene KrebspatientInnen. Deshalb wurde im Rahmen der PSAPOH/GPOH ein Zertifikat entwickelt, das die besondere Qualifikation psychosozialer MitarbeiterInnen für die pädiatrisch-psychoonkologische Versorgung belegt.

Um das Zertifikat „Pädiatrische Psychoonkologie PSAPOH/GPOH“ zu erwerben, müssen folgende Voraussetzungen nachgewiesen werden (Anforderungen und Umfang entsprechen in etwa denen für PsychoonkologInnen im Erwachsenenbereich):

  • 5 Jahre Tätigkeit im Bereich der Pädiatrischen Onkologie/Hämatologie
  • regelmäßige Teilnahme an dem Qualitätszirkel/den Regionalgruppen-Treffen
  • Teilnahme an tätigkeitsspezifischen Fortbildungen im Umfang von 120 UE
  • regelmäßige Supervision

Die aktive Mitarbeit in Fachgruppen, Berufsgruppen, dem PSAPOH-Vorstand und/oder die Mit-Vorbereitung einer PSAPOH-Tagung werden dabei berücksichtig. Auch Nichtmitglieder der PSAPOH können das Zertifikat bei Nachweis aller Voraussetzungen erwerben (gegen einen Unkostenbeitrag).

Mit dem Zertifikat „Pädiatrische/r Psychoonkologin/e PSAPOH/GPOH“ wird den KollegInnen hohe Fachkompetenz für die Versorgung krebskranker Kinder und Jugendlicher und ihrer Familien bescheinigt.

In den vergangenen Jahren haben viele KollegInnen aufgrund ihrer Berufserfahrung und umfangreicher fachspezifischer Fortbildungen das Zertifikat „Pädiatrische Psychoonkologie (GPOH/PSAPOH)“ erworben: Eine Liste der zertifizierten MitarbeiterInnen finden Sie auf den Fachseiten der Psychosozialen Arbeitsgemeinschaft in der Gesellschaft für Pädiatrische Onkologie und Hämatologie (PSAPOH) unter "Zertifikat".