Bildgebende Untersuchungen (Ultraschall und MRT)

Autor:  Maria Yiallouros, Zuletzt geändert: 02.05.2023 https://kinderkrebsinfo.de/doi/e96617

Ultraschalluntersuchung (Sonographie) des Auges

Bei Verdacht auf ein Retinoblastom wird immer eine Ultraschalluntersuchung (Sonographie) des Auges durchgeführt. Der Ultraschall dient zum Beispiel der Vermessung des Tumors. Mit Hilfe des Ultraschalls kann der Arzt feststellen, wie weit sich der Tumor innerhalb des Auges ausgedehnt hat und wie groß die einzelnen Tumoren sind. Häufig lässt sich mit dieser Untersuchung auch ein Wachstum außerhalb des Auges bestimmen.

Die Ultraschalluntersuchung ist schmerzfrei. Sie kann beliebig oft wiederholt werden, da sie die Patienten keiner schädlichen Strahlenbelastung aussetzt. Allgemeine Informationen zur Ultraschalluntersuchung erhalten Sie hier.

Magnetresonanztomographie (MRT; Kernspintomographie)

Um festzustellen, ob bereits krankhafte Veränderungen in der Augenhöhle und im Schädel vorliegen, also ob beispielsweise die angrenzenden Knochen oder das Gehirn befallen sind, werden neben der Ultraschalluntersuchung weitere bildgebende Verfahren eingesetzt.

Vorzugsweise wird eine Magnetresonanztomographie (Kernspintomographie, MRT) des Kopfes durchgeführt, um eine zusätzliche Strahlenbelastung zu vermeiden. Unter Umständen kann auch eine Computertomographie (CT) erfolgen.

Mit Hilfe der MRT erhält der Arzt Aufschluss über den genauen Sitz und die Ausdehnung des Tumors sowie über seine Beziehung zu angrenzenden Gewebestrukturen und zur Pinealisregion / Mittellinie. Die Pinealisregion, ein Bereich im Gehirn, wird bei der Untersuchung von Retinoblastompatienten immer speziell berücksichtigt, da dort manchmal, gleichzeitig mit dem Retinoblastom, ein Hirntumor auftreten kann (so genanntes trilaterales Retinoblastom, siehe dazu auch Kapitel „Was ist ein Retinoblastom?“).

Die Magnetresonanztomographie ermöglicht es, den Körper schichtweise darzustellen. Das Verfahren arbeitet mit Magnetfeldern und birgt daher keine Strahlenbelastung. Die Untersuchung tut nicht weh, dauert jedoch relativ lange und ist mit langem Stillliegen in einem relativ engen Untersuchungsgerät verbunden, das zudem Geräusche macht.

Da die meisten Kinder die MRT nicht aus diesem Grund nich, ist oft eine Ruhigstellung durch Sedierung‎ oder Narkose‎ notwendig. In den meisten großen Behandlungszentren sind mittlerweile jedoch kindgerechte Untersuchungsräume und -geräte etabliert, so dass eine MRT-Untersuchung heutzutage für Kinder weniger belastend ist. Allgemeine Informationen zur Magnetresonanztomographie finden Sie hier.