Was ist ein Krankheitsrückfall (Rezidiv)?

Autor:  Dr. med. habil. Gesche Tallen,Maria Yiallouros, Zuletzt geändert: 04.05.2020 https://kinderkrebsinfo.de/doi/e52303

Von einem Krankheitsrückfall (Rezidiv) spricht man, wenn sich die bösartigen Zellen eines Medulloblastoms oder eines embyronalen nicht-rhabdoiden ZNS-Tumors / Pineoblastoms erneut vermehren und sich im Zentralnervensystem, in der Gehirn-Rückenmark-Flüssigkeit (Liquor) oder auch in anderen Organen nachweisen lassen. Ein Rezidiv kann sowohl im Bereich der ursprünglichen Tumorregion (Lokalrezidiv) als auch an anderer Stelle im Zentralnervensystem auftreten. Der Rückfall kann sich noch im Verlauf der Ersttherapie oder nach Abschluss dieser Behandlung ereignen.

Patienten mit Rezidiv eines Medulloblastoms / embryonalen nicht-rhabdoiden ZNS-Tumors / Pineoblastoms lassen sich, je nachdem, zu welchem Zeitpunkt das Rezidiv auftritt, in verschiedene Gruppen unterteilen, nach deren Merkmalen sich auch die Behandlungsplanung richtet:

  • Patienten, die nach einer vollständigen Rückbildung der Erkrankung bereits innerhalb der ersten sechs Monate nach Ende der Behandlung einen Rückfall erleiden (frühes Lokalrezidiv) oder deren Tumor nach nicht vollständiger Rückbildung weiter wächst (fortschreitendes lokales Tumorwachstum)
  • Patienten, die mehr als sechs Monate nach Behandlungsende einen Rückfall erleiden (Spätrezidiv)
  • Patienten, bei denen während oder nach der Chemotherapie Metastasen auftreten oder eine bereits vorhandene Metastasierung weiter fortschreitet.