Wie ist der Krankheitsverlauf bei Patienten ohne Behandlung?

Autor:  Maria Yiallouros, Zuletzt geändert: 24.04.2020 https://kinderkrebsinfo.de/doi/e25596

Hochmaligne Gliome gehen von entarteten Gliazellen aus. Da Gliazellen im gesamten Zentralnervensystem vorkommen, können niedrigmaligne Gliome auch überall im Zentralnervensystem entstehen. In der Mehrheit der Fälle ist das Gehirn betroffen.

Alle hochmalignen Gliome (Gliome WHO-Grad-III und -IV, Ponsgliome, Gliomatosis cerebri) wachsen schnell und infiltrativ, das heißt, sie dringen mit ihren Zellen in gesundes Hirngewebe ein und zerstören dieses. Die Tumorzellen können im Gehirn mehrere Zentimeter weit wandern (meist entlang von Nervenfortsätzen) und zur Bildung neuer Tumoren führen. Man spricht in diesem Fall auch von einer örtlichen (lokalen) Metastasenbildung durch Infiltration.

Nur selten bilden hochmaligne Gliome Fernabsiedlungen (Fernmetastasen), dann am häufigsten über die Gehirn-Rückenmark-Flüssigkeit (Liquor). Hierbei kommt es zur Bildung von Metastasen im Rückenmarkskanal. Sehr selten wird eine Metastasierung über das Blutgefäßsystem in Lunge, Knochen, Lymphknoten, Leber, Brustfell (Pleura) und/oder Bauchfell (Peritoneum) beobachtet.