Glossar
Zuletzt geändert: 08.10.2024 https://kinderkrebsinfo.de/doi/e8939
Glossar der Begriffe, die in kinderkrebsinfo.de und kinderblutkrankheiten.de verwendet werden.
Naevus flammeus
Ein Naevus flammeus ist ein gutartiges Muttermal (Nävus) mit hell- bis dunkelroter bzw. rotvioletter Farbe.
Narkose
syn. Vollnarkose; Allgemeinnarkose; Allgemeinanästhesie
Narkoseart, bei der der Patient schläft und die Reflexaktivität vermindert ist (= Voll- oder Allgemeinnarkose); führt zu einer völligen Unempfindlichkeit gegenüber Schmerz-, Temperatur- und Berührungsreizen (Betäubung). Aufgrund der verminderten Reflexaktivität wird der Patient während einer Operation i. d. R. über ein Beatmungsrohr (Tubus) beatmet (sog. Intubation).
Querverweise: Anästhesie
- Intubation
Natrium
(Abk.: Na)
für den Menschen lebensnotwendiges chemisches Element; es trägt (wie Kalium) zum Aufbau der elektrischen Spannung an den Zellmembranen bei und ist daher wichtig für die Weiterleitung von Nervenimpulsen, den Herzrhythmus sowie für die Funktion von Muskelzellen. Außerdem spielt Natrium eine wichtige Rolle für das Gleichgewicht des Wasserhaushalts im Körper. Seine Gesamtkonzentration wird in der Regel im Blut nachgewiesen und hängt eng mit dem Wasserhaushalt zusammen. Verminderte Natriumwerte (bedingt durch zu viel Wasser im Körper) können z.B. durch Wasseransammlungen im Gewebe, Medikamente sowie durch Verluste über die Nieren (z.B. bei Nierenfunktionsstörungen / Nierenversagen) bedingt sein. Erhöhte Natriumwerte (bedingt durch zu wenig Wasser im Körper) können z.B. durch starkes Schwitzen oder Durchfall hervorgerufen werden.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Eine Krebsbehandlung und ihre Nebenwirkungen können auch den Elektrolythaushalt beeinträchtigen. Regelmäßige Blutuntersuchungen dienen der Kontrolle.
Querverweise: Elektrolyt
- Kalium
- Zellmembran
- Chemotherapie
- Nierenversagen
Natürliche Killerzellen
Die zu den weißen Blutkörperchen (Lymphozyten) gehörenden Natürlichen Killerzellen (NK-Zellen) sind Teil des angeborenen Immunsystems beim Menschen. Gebildet werden die Natürlichen Killerzellen aus lymphatischen Vorläuferzellen im Knochenmark. Ihre Aufgabe besteht in der Einleitung des Programmierten Zelltods (Apoptose) bei Zellen, die von viralen Erregern befallen wurden sowie bei entarteten Tumorzellen.
Querverweise: Apoptose
Nebenniere
(Abk.: NN)
paarige Hormondrüse, die von Fettgewebe umgeben jeweils dem oberen Pol der Niere aufliegt; sie besteht aus zwei funktionell unterschiedlichen Organen: Nebennierenmark und Nebennierenrinde.
Querverweise: Nebennierenrinde
- Hormon
Nebennierenmark
(Abk.: NNM) syn. Medulla glandulae suprarenalis
Gewebe der Nebenniere, das aus verschiedenen Nervenzellen, vor allem aus Zellen des sympathischen (autonomen) Nervensystems aufgebaut ist
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Neuroblastome können aus entarteten unreifen Zellen des Nebennierenmarks entstehen.
Nebennierenrinde
(Abk.: NNR)
Anteil der Nebenniere, der sich anatomisch unterhalb der Bindegewebskapsel des Organs befindet; die NNR ist für die Produktion von Steroidhormonen zuständig und darüber hinaus am Wasser-, Mineralstoff- und Zuckerhaushalt beteiligt. Die NNR besteht aus drei Schichten: In der äußeren Zone wird vorwiegend das Hormon Aldosterol gebildet. Die Zellen der mittleren Schicht produzieren Glucocorticoide (wie Cortisol, Cortison) und geringe Mengen von Sexualhormonen (Androgene). In der inneren, zum Mark hin gelegenen Zone werden vorwiegend Androgene gebildet. Die Hormone der NNR stehen in enger Wechselwirkung mit anderen Hormondrüsen im Körper (z. B. der Hypophyse).
Querverweise: Kortisol
- Hormon
- Nebenniere
- Steroidhormon
- Hypophyse
- Glukokortikoid
Nebenschilddrüsen
syn. Glandulae parathyroidea
linsenförmige, lebenswichtige Hormondrüsen an der Rückseite der Schilddrüse; sie produzieren das Hormon Parathormon und seinen Gegenspieler Kalzitonin, die für die Regulation des Calcium-Phosphat-Stoffwechsels im Körper verantwortlich sind. Parathormon ist außerdem an der Produktion von Vitamin D beteiligt, das für die Knochenbildung und das Knochenwachstum essentiell ist.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Nach Bestrahlungen im Halsbereich kann es zu einer Überfunktion der Nebenschilddrüsen kommen. Dadurch wird zu viel Parathormon gebildet (so genannter Hyperparathyroidismus) und infolgedessen vermehrt Calcium aus dem Knochen freigesetzt. Das Risiko für Knochenschwund, erhöhte Knochenbrüchigkeit, Knochenveränderungen und weitere gesundheitliche Beeinträchtigungen steigt.
Querverweise: Calcium
- Hormon
- Phosphat
- Vitamin D
- Osteoporose
Nekrose
pathologischer Untergang (Zerfall) einzelner Zellen oder eines Gewebes in einem lebenden Organismus aufgrund einer Schädigung der Zellstruktur und damit einhergehendem Ausfall von Zellfunktionen; Auslöser einer Nekrose können z.B. mechanische Verletzungen, Infektionen mit Krankheitserregern, Gifte, Sauerstoffmangel, Verbrennungen, Erfrierungen oder Strahlung sein. Der Zelltod und Zellzerfall im Rahmen einer Nekrose zeigt andere morphologische Eigenschaften und wird durch andere biochemische Vorgänge bestimmt als der natürlicherweise auftretende programmierte Zelltod, die so genannte Apoptose.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Nekrosen können Folge einer lokalen Strahlentherapie (Strahlennekrose) oder einer Behandlung mit Steroiden (Knochennekrosen) sein
Querverweise: Apoptose
- Steroid
- Strahlentherapie
- Zelle
- Infektion
neoadjuvant
syn. präoperativ
unterstützende Maßnahme vor der geplanten Operation einer Tumorerkrankung, um die Ausgangssituation für eine Operation zu verbessern;
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Eine neoadjuvante Chemotherapie z. B. ist eine Chemotherapie, die vor der Entfernung eines Tumors durchgeführt wird mit dem Ziel, diesen vorab zu verkleinern und kleinste Tumornester abzutöten.
Querverweise: adjuvant
- Chemotherapie
- Tumor
- Operation
Neoplasie
Neubildung von Gewebe: (1) im Rahmen der Geweberegeneration; (2) durch Störung oder Verlust der Wachstumsregulation (Neoplasma)
Querverweise: Neoplasma
Neoplasma
syn. Tumor, Neoplasie
Neubildung von Gewebe durch Verlust der zellulären Wachstumsregulation
Querverweise: Tumor
Nephroblastom
syn. Wilms-Tumor
embryonaler, bösartiger solider Tumor der Niere, der am häufigsten bei Kindern im Alter zwischen 1 und 5 Jahren vorkommt, insbesondere bei Vorliegen verschiedener Syndrome bzw. angeborener Anomalien; macht ca. 5 % aller bösartigen Erkrankungen im Kindes- und Jugendalter aus.
Querverweise: embryonal
- Syndrom
- Wilms-Tumorgen
Hauptinformationsseite:
Wilms-Tumor (Nephroblastom) und andere Nierentumoren
Nephrostomie
syn. Perkutane Nephrostomie, Pyelostomie
operatives Anlegen einer künstlichen Verbindung zwischen dem Nierenbecken und der Körperoberfläche mittels Punktion oder Schlauch (Katheter) zur Ausleitung des Urins unter Umgehung der ableitenden Harnwege; eine Nephrostomie ist notwendig, wenn der Abfluss des Urins aus einem oder beiden Nierenbecken behindert ist und dadurch ein Harnstau entsteht. Der damit einhergehende Druck in der Niere (Harnstauungsniere) kann die Nierenfunktion beeinträchtigen und das Organ schädigen.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Eine Nephrostomie kann z.B. erforderlich sein, wenn ein Tumor durch Einengung der ableitenden Harnwege den Harnfluss blockiert .
Querverweise: Katheter
- Punktion
- Harn
Nervengewebe
Gewebe des Nervensystems; es besteht aus Nervenzellen (Neuronen) und einem eigenen, speziellen Bindegewebe, den Gliazellen.
Querverweise: Gliazellen
- Nervensystem
- Nervenzellen
Hauptinformationsseite:
Feingeweblicher (histologischer) Aufbau des Zentralnervensystems
Nervensystem
Gesamtheit des Nervengewebes; die wichtigsten Funktionen des Nervensystems stehen im Dienste der Wahrnehmung, der Integration des Wahrgenommenen, des Denkens und Fühlens sowie der Auslösung angemessener Verhaltensweisen. Das Nervensystem kann auf verschiedene Weise unterteilt werden: 1) in ein „zentrales Nervensystem (= Zentralnervensystem, ZNS)“ und ein „peripheres Nervensystem“ und zudem: 2) in das „somatische Nervensystem“ und das „vegetative Nervensystem“.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Das Nervengewebe kann Ausgangspunkt verschiedener Tumoren des Kindes- und Jugendalters sein; Beispiele sind die ZNS-Tumoren und das Neuroblastom.
Querverweise: Neuroblastom
- vegetatives Nervensystem
- Zentralnervensystem
- peripheres Nervensystem
- somatisches Nervensystem
- Nervengewebe
- ZNS-Tumor
Hauptinformationsseite:
Aufbau und Funktion des Zentralnervensystems (ZNS)
Nervenzellen
syn. Neuronen
Bestandteile des Nervensystems höherer Lebewesen, die hauptsächlich für die Nachrichten-Übertragung im Organismus zuständig sind (durch Weiterleitung, Verarbeitung und Empfang von Signalen); mit ihren Fortsätzen und den Synapsen bilden die Nervenzellen ein Netzwerk, durch das wichtige Signale weitergegeben und unwichtige Signale unterdrückt werden.
Querverweise: Nervensystem
- Synapse
Hauptinformationsseite:
Feingeweblicher (histologischer) Aufbau des Zentralnervensystems
Nervus
lateinisches Wort mit der Bedeutung Nerv (Nervenzelle)
Querverweise: Nervenzellen
Neur-
das Nervensystem betreffend; z.B. Neurologie (Nervenheilkunde)
Neurinom
syn. Schwannom
Gutartiger Tumor, der von Zellen der Schwann-Scheide ausgeht. Die Schwann-Scheide ist die von Gliazellen gebildete Hülle peripherer Nervenfasern.
Querverweise: Gliazellen
Neuroblastom
bösartiger solider Tumor des sympathischen Nervensystems; er tritt gehäuft vor dem 5. Lebensjahr und vor allem bei Säuglingen und Neugeborenen auf und ist (mit etwa 5,5 % aller bösartigen Erkrankungen) nach den ZNS- und Weichgewebetumoren der häufigste solide Tumor im Kindes- und Jugendalter.
Querverweise: embryonal
- solide
- sympathisches Nervensystem
- Zelle
- Tumor
- Zentralnervensystem
Hauptinformationsseite:
Neuroblastom
Neurochirurg
syn. Facharzt für Neurochirurgie
Facharzt, der u.a. für die Erkennung und operative Behandlung von Erkrankungen, Fehlbildungen und Verletzungen des Nervensystems (Zentralnervensystem und peripheres Nervensystem) zuständig ist.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Neurochirurgische Eingriffe kommen insbesondere in der Diagnostik und Behandlung von Hirntumoren zum Einsatz.
Querverweise: Hirntumor
- Nervensystem
- Neurochirurgie
- peripheres Nervensystem
- Zentralnervensystem
Neurochirurgie
Teilgebiet der Chirurgie, das Teile der Diagnostik und die operative Behandlung von Erkrankungen des Nervensystems umfasst
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Neurochirurgische Eingriffe kommen insbesondere in der Diagnostik und Behandlung von Hirntumoren zum Einsatz. Mit Hilfe stereotaktischer Verfahren ist es heute möglich, Punkte innerhalb des Gehirns hochpräzise zu erreichen, z. B. um Gewebeproben zu entnehmen (Biopsie), einen Tumor teilweise oder vollständig zu entfernen oder, unter verbesserter Schonung des umliegenden gesunden Gewebes, zu bestrahlen.
Querverweise: Diagnostik
- Stereotaxie
- Biopsie
- Hirntumor
- Zentralnervensystem
- stereotaktisch
- autonomes Nervensystem
Neuroektoderm
Gewebeanteil des äußeren der drei embryonalen Keimblättern (Ektoderm), aus dem sich das Nervengewebe entwickelt
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Von neuroektodermalen Stammzellen können sich bösartige Tumoren ableiten, zum Beispiel die primitiven neuroektodermalen Tumoren im Zentralnervensystem (wie das Medulloblastom) oder der periphere maligne primitive neuroektodermale Tumor (PPNET oder pPNET), der zu den Ewing-Sarkomen zählt.
Querverweise: Ektoderm
- Keimblatt
- Hirntumor
- Ewing-Sarkom
- Zentralnervensystem
neuroektodermal
das Neuroektoderm bezeichnet die Gewebeanteile des äußeren der drei embryonalen Keimblätter (Ektoderm), aus denen sich das Nervengewebe entwickelt.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Aus neuroektodermalen Stammzellen können bösartige Tumoren hervorgehen, z. B. die primitiven neuroektodermalen Tumoren im Zentralnervensystem (wie das Medulloblastom) oder der periphere maligne primitive neuroektodermale Tumor (PPNET oder pPNET), der zu den Ewing-Sarkomen zählt.
Querverweise: Ektoderm
- Keimblatt
- Hirntumor
- Ewing-Sarkom
- Zentralnervensystem
Neurofibrom
gutartiger, von Nervenfasern und Nervenscheiden ausgehender Tumor
Querverweise: Neurofibromatose
Neurofibromatose
(Abk.: NF)
erbliche Erkrankung, die zu Tumoren der Nervenscheiden, der Hirnhäute und der Glia (dem "Bindegewebe" des Nervensystems) führt. Klinisch und molekulargenetisch lassen sich zwei Formen der Neurofibromatose unterscheiden, die durch unterschiedliche genetische Defekte hervorgerufen werden: 1. Die periphere Neurofibromatose (NF1, auch Recklinghausen-Krankheit): Diese ist durch so genannte Cafe-au-lait-Flecken auf der Haut und eine Veranlagung für verschiedene Tumoren gekennzeichnet (u. a. Neurofibrome, Gliome des Sehnervs, Irishamartome sowie Astrozytome und Phäochromozytome).
2. Die zentrale Neurofibromatose (NF2): Sie ist durch meist (beidseitige) Neurinome des Hörnervs (Acusticus) charakterisiert, die zu Taubheit, Gesichtslähmungen und geistigen Störungen führen können. Ebenso besteht ein erhöhtes Risiko für Tumoren (u. a. Astrozytome, spinale Ependymome).
Die Neurofibromatose gehört zu den so genannten Phakomatosen.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Im Zusammenhang mit bösartigen Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen sind sowohl die NF1 als auch die NF2 von Bedeutung.
Querverweise: Cafe-au-lait-Fleck
- Hamartom
- Molekulargenetik
- Neurofibrom
- Astrozytom
- Gliazellen
- Gliom
- Neurinom
- Phakomatosen
- Nervensystem
- Hirnhäute
neurogen
vom Nervensystem ausgehend; durch das Nervensystem bedingt;
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Neurogene Schmerzen z. B. beruhen auf einer Verletzung oder Schädigung von Nerven; durch kontinuierliche Weiterleitung von Schmerzimpulsen können sie in ein chronisches Stadium übergehen.
Querverweise: Nervensystem
Neurologe
Facharzt, der sich mit der Erforschung, Diagnostik und Behandlung von Erkrankungen des Nervensystems und der Muskulatur befasst
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Kinderneurologen sind wichtige Mitglieder im Behandlungsteam von Kindern und Jugendlichen mit Tumoren/Krebserkrankungen bzw. Behandlungsfolgen, die das Nervensystem betreffen.
Querverweise: Diagnostik
- Nervensystem
- Neurologie
- Tumor
Neurologie
syn. Nervenheilkunde
medizinisches Fachgebiet zur Erforschung, Diagnostik und Behandlung von Erkrankungen des Nervensystems und der Muskulatur
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Kinderneurologen sind wichtige Mitglieder im Behandlungsteam von Kindern und Jugendlichen mit Tumoren/Krebserkrankungen bzw. Behandlungsfolgen, die das Nervensystem betreffen
Querverweise: autonomes Nervensystem
- Diagnostik
- Hirntumor
- Zentralnervensystem
neurologisch
die Funktion des Nervensystems / Nervengewebes betreffend
Querverweise: Neurologie
- Zentralnervensystem
- autonomes Nervensystem
Neuromonitoring
Überwachung/Kontrolle der neurophysiologischen Aktivität von Nerven; sie dient im Rahmen eines chirurgischen Eingriffs dem Schutz von Nervenbahnen, die durch die Operation gefährdet sind. Mittels Neuromonitoring kann der Chirurg feststellen, ob einer der überwachten Nerven gereizt wird. Eine solche Reizung führt zur Kontraktion des vom jeweiligen Nerv versorgten Muskels, welche wiederum mittels Elektroden messbar ist, die zuvor in den Muskel eingebracht werden. Die Signale können bildlich oder akustisch dargestellt werden.
Neuronspezifische Enolase
(Abk.: NSE) syn. Neuronenspezifische Enolase
Enzym des Glucose-Stoffwechsels, das u. a. in den Nervenzellen des Gehirns und des peripheren Nervengewebes vorkommt; erhöhte Werte von NSE im Blut können auf bestimmte Krebserkrankungen hinweisen (z. B. ein Neuroblastom).
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: In der Kinderkrebsheilkunde kann die Neuronspezifische Enolase bei manchen Krebserkrankungen wie dem Neuroblastom zur Diagnosestellung und zur Verlaufskontrolle der Erkrankung herangezogen werden.
Querverweise: Neuroblastom
- peripheres Nervensystem
- Nervenzellen
- Gehirn
Neuropathologe
Facharzt für Neuropathologie; befasst sich mit den Erkrankungen des Zentralnervensystems, der Hirnhäute (Meningen) und der peripheren Nerven sowie mit Muskelerkrankungen.
Querverweise: Neuropathologie
- Zentralnervensystem
Neuropathologie
Gebiet der Pathologie, das sich mit den Erkrankungen des Zentralnervensystems, der Hirnhäute (Meningen) und der peripheren Nerven beschäftigt. Auch Muskelerkrankungen fallen in das Gebiet der Neuropathologie. In Deutschland gibt es einen eigenen Facharzt für dieses Gebiet (Neuropathologe).
Querverweise: Pathologie
- Zentralnervensystem
Neurophysiologie
Teilgebiet der Physiologie und der Neurowissenschaften; befasst sich u. a. mit der Funktionsweise des menschlichen Nervensystems. Mit Hilfe neurophysiologischer Methoden können die Funktionen von Muskeln, Nerven, Gehirn und Rückenmark untersucht und Rückschlüsse auf mögliche Erkrankungen/Schädigungen dieser Organe/Organsysteme gezogen werden.
Querverweise: Gehirn
- Rückenmark
- Nervensystem
- Nervenzellen
Neuropsychologie
Spezialdisziplin innerhalb der Psychologie, die sich mit Diagnose und Therapie kognitiver Störungen nach erworbenen Hirnschädigungen befasst. Sie beschäftigt sich mit den Funktionen des Gehirns, wie dem Denkvermögen (Intelligenz), der Aufmerksamkeit, dem Gedächtnis, dem Sprachvermögen und den motorischen Fertigkeiten.
Querverweise: kognitiv
- Gehirn
Neurotransmitter
biochemische Substanzen, die Informationen zwischen Nervenzellen über die Kontaktstellen der Nervenzellen (Synapsen) weiterleiten. Die elektrischen Impulse, die in die Synapse einlaufen, veranlassen die Ausschüttung der chemischen Botenstoffe aus ihren Speicherorten, den synaptischen Vesikeln.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Zu den Neurotransmittern gehören u.a. das Acetylcholin und die Katecholamine (Dopamin, Noradrenalin).
Querverweise: Acetylcholin
- Dopamin
- Katecholamine
- Synapse
- Nervenzellen
- Noradrenalin
Hauptinformationsseite:
Feingeweblicher (histologischer) Aufbau des Zentralnervensystems
Neutropenie
syn. Granulozytopenie, Neutrozytopenie
verminderte Zahl der (neutrophilen) Granulozyten im Blut; da Granulozyten für die Immunabwehr wichtig sind, kommt es bei Patienten mit Neutropenie (Granulozytopenie) leicht zu Infektionen. Die schwerste Form der Neutropenie ist die Agranulozytose, der (nahezu) vollständige Mangel an Granulozyten im Blut. Die Neutropenie ist die häufigste Form der Leukopenie (Leukozytopenie).
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Die Neutropenie ist eine häufige Nebenwirkung der Chemotherapie.
Querverweise: Agranulozytose
- Granulozyten
- Infektion
- Leukopenie
- Immunabwehr
- Chemotherapie
niedriggradig maligne Gliome
syn. niedrigmaligne Gliome
geringgradig bösartige Tumoren des Zentralnervensystems, mit 30 bis 40 % die größte Gruppe der ZNS-Tumoren bei Kindern und Jugendlichen. Niedrigmaligne Gliome kommen am häufigsten im Kleinhirn und in den zentralen Anteilen des Großhirns vor. Zu den niedrigmalignen Gliomen zählen zum Beispiel Astrozytome, Gangliogliome und Oligodendrogliome (WHO-Grad I-II).
Querverweise: Zentralnervensystem
- ZNS-Tumor
- Großhirn
- Kleinhirn
- Astrozytom
Hauptinformationsseite:
Niedriggradig maligne Gliome
niedrigmaligne Gliome
syn. niedriggradig maligne Gliome
geringgradig bösartige Tumoren des Zentralnervensystems, mit 30 bis 40 % die größte Gruppe der ZNS-Tumoren bei Kindern und Jugendlichen. Niedrigmaligne Gliome kommen am häufigsten im Kleinhirn und in den zentralen Anteilen des Großhirns vor. Zu den niedrigmalignen Gliomen zählen zum Beispiel Astrozytome, Gangliogliome und Oligodendrogliome (WHO-Grad I-II).
Querverweise: Astrozytom
- Gliom
- Großhirn
- Kleinhirn
- WHO-Klassifikation
- Zentralnervensystem
- ZNS-Tumor
- hochmaligne Gliome
Hauptinformationsseite:
Niedriggradig maligne Gliome
Niereninsuffizienz
Funktionseinschränkung bzw. Unterfunktion einer oder beider Nieren, bei der es zu erhöhten Konzentrationen von Stoffwechselprodukten wie Kreatinin, Harnstoff und Harnsäure im Blut kommt
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Eine eingeschränkte Nierenfunktion kann als Nebenwirkung und/oder Komplikation bei manchen Krebserkrankungen oder deren Behandlung (vor allem mittels Chemotherapie) auftreten. Um einer behandlungsbedingten Nierenschädigung vorzubeugen, erfolgen während einer Krebstherapie unterstützende Maßnahmen (Supportivtherapie) und regelmäßige Kontrolluntersuchungen (Laboruntersuchungen von Blut- und Urinproben).
Querverweise: Harn
- Harnstoff
- Harnsäure
- Kreatinin
Nierenversagen
Verschlechterung oder Verlust der Nierenfunktion. Je nach Dauer der Störung unterscheidet man das akute Nierenversagen, das auch als Schockniere bezeichnet wird, und das chronische Nierenversagen, das mit Niereninsuffizienz gleichzusetzen ist.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Mögliche Komplikation/Nebenwirkung einer chemotherapeutischen Behandlung. Die Gefahr eines akuten Nierenversagens besteht z. B. bei bösartigen Erkankungen mit hoher Tumorzellmasse (z. B. Lymphomen und akuten Leukämien), bei denen es mit Beginn einer Chemotherapie zu einem erhöhten Zerfall von Krebszellen (Tumorlysis-Syndrom) und damit einhergehend zu einer Überlastung der Stoffwechselwege und Schädigung der Nieren kommen kann.
Querverweise: Harn
- Harnstoff
- Harnsäure
- Niereninsuffizienz
- Tumorlyse-Syndrom
Non-Hodgkin-Lymphom
(Abk.: NHL)
große Gruppe bösartiger Erkrankungen des lymphatischen Systems, die als ein Hauptmerkmal Lymphknotenschwellungen hervorrufen können. NHL zählen wie das Hodgkin-Lymphom zu den malignen Lymphomen. Sie machen etwa 7 % der bösartigen Erkrankungen im Kindes- und Jugendalter aus.
Querverweise: lymphatisches System
- Lymphom
- Lymphknoten
- Hodgkin-Lymphom
Hauptinformationsseite:
Non-Hodgkin-Lymphom (NHL)
Noradrenalin
syn. Norepinephrin
Körpereigener Botenstoff des Nervensystems (Neurotransmitter) und Hormon; wird von bestimmten Nervenzellen und im Nebennierenmark gebildet. Die wichtigste Funktion von Noradrenalin ist seine Rolle als Neurotransmitter in Zentralnervensystem und sympathischem Nervensystem. Als Hormon des Nebennierenmarks wirkt es stark gefäßverengend und blutdruckerhöhend. Noradrenalin gehört zur Stoffgruppe der Katecholamine.
Querverweise: Katecholamine
- Hormon
- sympathisches Nervensystem
- Nebenniere
- Neurotransmitter
Nuklearmedizin
Fachgebiet in der Medizin, das sich mit der diagnostischen und therapeutischen Anwendung von Radionukliden befasst
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Nuklearmedizinische Verfahren (z.B. Skelettszintigraphie, mIBG-Szintigraphie; Positronen-Emissions-Tomographie) sind wichtige Untersuchungsmethoden in der Diagnostik von Knochentumoren und Neuroblastomen
Querverweise: Diagnostik
- Nuklid
- Neuroblastom
- Positronen-Emissions-Tomographie
- Szintigraphie
- MIBG-Szintigraphie
- Nuklearmedizin
Nukleinsäure
"Nukleinsäuren" sind der Sammelbegriff für die Ribonukleinsäuren und Desoxyribonukleinsäuren (DNA, RNA), die Träger der Erbanlagen und Schlüsselsubstanzen der Eiweißbildung (Proteinbiosynthese)
Querverweise: Desoxyribonukleinsäure
- Protein
- Ribonukleinsäure
Nuklid
Atomart, deren Kern durch eine bestimmte Zahl an positiv (Protonen) und negativ geladenen Teilchen (Elektronen) charakterisiert ist. Je nach der Zusammensetzung des Kerns unterscheidet man stabile und instabile Nuklide. Instabile Nuklide sind radioaktiv (Radionuklide).
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Radionuklide werden bei bestimmten Bestrahlungstechniken und in der nuklearmedizinischen Diagnostik (z.B. bei der Szintigraphie) eingesetzt.
Querverweise: Atom
- Nuklearmedizin
- Szintigraphie
Nykturie
vermehrtes nächtliches Wasserlassen als Folge einer erhöhten Harnproduktion bei z. B. Herzinsuffizienz oder fortgeschrittener Niereninsuffizienz
Querverweise: Niereninsuffizienz
Nystagmus
unwillkürliche, rhythmische Augenbewegungen; „Augenzittern“
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Form der Sehstörung, hervorgerufen z. B. durch einen Tumor des Kleinhirns, Zwischenhirns oder im Verlauf der Sehbahn
Querverweise: Hirntumor