Glossar

Zuletzt geändert: 30.11.2024 https://kinderkrebsinfo.de/doi/e8939

Glossar der Begriffe, die in kinderkrebsinfo.de und kinderblutkrankheiten.de verwendet werden.

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Lactatdehydrogenase (Abk.: LDH) syn. L-Lactatdehydrogenase
Enzym, das als Bestandteil eines Stoffwechselprozesses (Milchsäuregärung) in allen Zellen und Organen eine Rolle spielt und auch im Blut nachweisbar ist; ein erhöhter LDH-Wert im Blut kann auf Zellschäden im Körper hinweisen und (u. a.) bei sehr vielen gutartigen wie bösartigen Krankheiten oder auch Verletzungen auftreten.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: LDH kann als (zusätzlicher) Marker bei Verdacht auf einen bösartigen Tumor, oder auch nach Tumornachweis zur Überwachung und Verlaufskontrolle, bestimmt werden.
Querverweise: Enzym - Tumormarker - Zelle - Tumor

lalala

Laminar-Airflow (Abk.: LAF)
mit Hilfe einer technischen Anlage erzeugte wirbelfreie und keimfreie Luftströmung, die u.a. in Operationsräumen und bei der Behandlung von abwehrgeschwächten Patienten zur Anwendung kommt
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Im Rahmen einer Krebserkrankung und ihrer Behandlung (z.B. Chemotherapie, Stammzelltransplantation) kann die körpereigene Abwehr des Patienten beeinträchtigt sein (Immunsuppression), so dass entsprechende Maßnahmen zum Infektionsschutz ergriffen werden müssen.
Querverweise: Chemotherapie - Immunsuppression - Infektion - Stammzelltransplantation

Laparoskopie syn. Bauchspiegelung
Untersuchung der Bauchhöhle mit einem Spezialendoskop, das unter Narkose mittels eines kleinen chirurgischen Eingriffs durch die Bauchdecke eingeführt wird;
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Im Rahmen der Krebsdiagnostik dient die Laparoskopie als diagnostisches Verfahren zur Beurteilung von Lymphknoten und Organen im Bauch- und Beckenraum, auch mit Entnahme von Gewebeproben (Biopsie) oder Probepunktionen. Die Methode wird i. d. R. nur angewandt, wenn mit Hilfe bildgebender Verfahren keine Klärung herbeigeführt werden kann.
Querverweise: Diagnostik - Endoskop - Biopsie - Narkose - Punktion

Laparotomie
operative Eröffnung der Bauchhöhle
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Seltenes diagnostisches Verfahren zur Beurteilung von Lymphknoten und Organen im Bauch- und Beckenraum im Rahmen der Krebsdiagnostik, auch mit Entnahme von Gewebeproben (Biopsie).
Querverweise: Biopsie - Diagnostik - Lymphknoten

Laserkoagulation syn. Lasertherapie
Einschmelzung von Gewebe durch die Hitzewirkung eines Laserstrahls; wird bei der Entfernung von Gewebeteilen und bei der Verödung von Gefäßen angewandt
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: mögliche Form der (lokalen) Behandlung z.B. bei einem Retinoblastom
Querverweise: Laserstrahl - Retinoblastom
Hauptinformationsseite: Laser- und Kryotherapie

Laserstrahl
scharf gebündeltes, sehr energiereiches Licht einer Wellenlänge; beim Auftreffen auf Gewebe wird die Energie als Wärme frei. Laser können daher zum zielgenauen Verkochen, Aufschmelzen oder Durchtrennen von Gewebe eingesetzt werden. Laser ist die Abkürzung für (englisch) "light amplification by stimulated emission of radiation". Dies bedeutet übersetzt: "Lichtverstärkung durch stimulierte Aussendung (Emission) von Strahlung".
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Laser wird z. B. zur Aufweitung tumorbedingter Verengungen von Hohlorganen oder Gefäßen im Lungenbereich oder zur Tumorentfernung eingesetzt (siehe z. B. Laserkoagulation beim Retinoblastom).
Querverweise: Laserkoagulation - Retinoblastom - Tumor

Lasertherapie syn. Laserkoagulation
Einschmelzung von Gewebe durch die Hitzewirkung des Laserstrahls; sie wird bei der Entfernung von Gewebeteilen und bei der Verödung von Gefäßen angewandt.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: mögliche Form der (lokalen) Behandlung z. B. bei einem Retinoblastom
Querverweise: Laserstrahl - Retinoblastom

Läsion
Verletzung (lat. laesio), zumeist verwendet für Schädigungen oder Veränderungen der Haut. Die Ursache für eine Hautläsion kann beispielswiese eine Verletzung, Erkrankung oder Allergie sein.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Behandlung von Hämangiomen
Querverweise: Allergie

Lauge syn. Base; alkalische Lösung
siehe Basen
Querverweise: Base

Lebendimpfstoff
Impfstoff aus lebenden, d. h. vermehrungsfähigen, aber in ihrer Wirkung abgeschwächten Krankheitserregern (Viren); sie dient der Vorbeugung einer entsprechenden Infektionskrankheit. Die Lebendimpfung ist eine aktive Impfung.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Mit lebenden Impfstoffen wird z. B. gegen Masern, Mumps, Röteln oder Kinderlähmung immunisiert. Bei Menschen mit gesundem Immunsystem lösen die Impfstoffe keine Erkrankung aus. Immungeschwächte Patienten nach einer Krebstherapie sind hingegen noch einige Zeit stark infektionsgefährdet, so dass eine Impfung mit Lebendimpfstoffen aus Sicherheitsgründen erst nach längerer Wartezeit erfolgen sollte.
Querverweise: Infektion - Viren - Impfung - Masern - Totimpfstoff - aktive Impfung

Lebensqualität syn. Lebenszufriedenheit, Teilhabe an Entwicklungsmöglichkeiten
subjektive Wahrnehmung und Bewertung der eigenen Lebensbedingungen einer Person über ihre Stellung im Leben in Bezug zu Kultur und den Wertesystemen, in denen sie lebt. Jede Person hat ihre eigenen Ziele, Erwartungen, Standards und Anliegen. Lebensqualität umfasst das körperliche, psychische und soziale Wohlbefinden. (WHO-Definition)
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Selbstbestimmung trotz Beeinträchtigung; im engeren Sinne auch : gesundheitsbezogene Lebensqualität

Leberinsuffizienz
Funktionsstörung der Leber, die mit einem teilweisen oder vollständigen Ausfall ihrer Stoffwechselaufgaben einhergeht. Die schwerste Form der Leberinsuffizienz, das Leberversagen, ist ein lebensbedrohlicher Zustand, der mit Gelbsucht (Ikterus) und schließlich Gerinnungs - und Bewusstseinsstörungen einhergeht.

Leberwerte
Laborwerte, die anhand einer Blutprobe bestimmt werden und eine Störung / Schädigung der Leber(funktion) anzeigen. Die Leberwerte berücksichtigen vor allem die Konzentration von vier Enzymen im Blut (Serum oder Plasma): die Transaminasen AST (GOT) und ALT (GPT); Gamma-GT; alkalische Phosphatase. Zu den Leberwerten zählen aber auch andere Eiweiße, die die Leber herstellt, z.B. Gerinnungsfaktoren, Albumin und das Enzym Cholinesterase. Ein weiterer Leberwert ist der Gallenfarbstoff Bilirubin.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Erhöhte Leberwerte können bei Erkrankungen oder Störungen der Leber und des Gallensystems vorliegen, aber auch durch andere Krankheiten bedingt sein, die nicht direkt mit der Leber zusammenhängen. Nach der Gabe verschiedener Medikamente, z.B. Zytostatika, können die Leberwerte (meist vorrübergehend) erhöht sein.

Leberzirrhose
ist eine fortschreitende Erkrankung, bei der das Lebergewebe allmählich in Bindegewebe umgewandelt wird und vernarbt. Dadurch verliert die Leber ihre normale Funktion.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Eine Eisenüberladung (Hämochromatose) der Leber kann eine der Ursachen für eine Leberzirrhose sein.

Lenti-Viren
Der Begriff Lenti-Viren setzt sich zusammen aus: lentus (Lat. für langsam) und Viren (Mehrzahl, Einzahl: Virus). Lenti-Viren werden als Transportmittel (viraler Vektor) für bestimmte, intakte Erbgutsequenzen eingesetzt. Diese intakten und funktionsfähigen Erbgutsequenzen werden in Blutstammzellen eingebracht, um dort defekte Erbgutdefekte zu beheben.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: kinderblutkrankheiten.de: Gentherapie bei Thalassämia major mit Hilfe von Lenti-Viren
Querverweise: Gen - Gentherapie - Viren
Hauptinformationsseite: Gentherapie bei ß-Thalassaemia major Stand 2020

Lesch-Nyhan-Syndrom (Abk.: LNS) syn. Hyperurikämie-Syndrom
seltene angeborene Stoffwechselerkrankung, die sich im Kleinkindalter unter anderem durch Bewegungs-, Entwicklungs- und Verhaltensstörungen bemerkbar macht. Überwiegend sind Jungen betroffen. Die Krankheit ist Folge eines Gendefekts, der über das X-Chromosom (X-chromosomal rezessiv) vererbt wird. Das veränderte Gen führt zum Mangel eines Enzyms, das für den Purinstoffwechsel benötigt wird. Dadurch kommt es zu einem erhöhten Harnsäurespiegel im Blut (Hyperurikämie), der durch Ablagerungen in Gelenken, Sehnen, Knorpel sowie im Zentralnervensystem zu weitreichenden Störungen führt. Frauen sind meist nur Träger des defekten Gens, d.h. sie geben dieses an die Nachkommen weiter.
Querverweise: Enzym - Gendefekte (vererbbare) - Zentralnervensystem - Hyperurikämie - Chromosom - X-chromosomale Vererbung

Leukämie
bösartige Erkrankung des blutbildenden Systems und häufigste Krebserkrankung bei Kindern und Jugendlichen (mit ca. 33%); je nach Herkunft der bösartigen Zellen unterscheidet man lymphoblastische und myeloische Leukämien. Abhängig vom Krankheitsverlauf (schnell oder langsam) werden akute und chronische Leukämien unterschieden.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Leukämien im Kindes- und Jugendalter verlaufen in der Regel akut (akute lymphoblastische Leukämie, akute myeloische Leukämie); chronische Leukämien (wie die chronische myeloische Leukämie, CML) sind sehr selten.
Querverweise: akute lymphoblastische Leukämie - akute myeloische Leukämie - Zelle - akut - chronisch
Hauptinformationsseite: Leukämien - Blutkrebs

Leukapherese
spezielles Verfahren zur Abtrennung von weißen Blutzellen (Leukozyten) aus dem Blutkreislauf. Im Prinzip handelt es sich dabei um eine Art Blutwäsche, bei der das Körperblut angezapft und durch ein Filtersystem geleitet wird.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Eine Leukapherese kann z. B. im Rahmen der Gewinnung von Blutstammzellen für eine Stammzelltransplantation erfolgen. Bei Patienten mit einer stark erhöhten Leukozytenzahl (Hyperleukozytose) und hohem Blutungsrisiko (z. B. bei AML) kann sie zur Verminderung der Leukozytenzahl eingesetzt werden.
Querverweise: Leukozyten - Stammzelltransplantation - Blutstammzellen - Hyperleukozytose - akute myeloische Leukämie

Leukenzephalopathie
krankhafte Veränderung der weißen Hirnsubstanz, die bei einer Vielzahl von Erkrankungen vorkommen kann. Die Krankheit kann sich durch ein Apathiesyndrom äußern (je nach Alter zum Beispiel charakterisiert durch verminderte Reaktionsgeschwindigkeit, träge Reflexe, Antriebsmangel, Verlangsamung der geistigen Prozesse). In ungünstigen Fällen kann sie mit Intelligenzdefekten und dem Risiko einer Demenzentwicklung einhergehen.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Eine Leukenzephalopathie kann u.a. Folge einer Strahlentherapie sein.

Leukopenie syn. Leukozytopenie
Verminderung der weißen Blutkörperchen (Leukozyten) im Blut auf Werte unterhalb der altersentsprechenden Norm
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Eine Leukopenie kann Folge der Immunsuppression durch Zytostatika sein.
Querverweise: Leukozyten - Immunsuppression - Zytostatika

Leukostase
Festkleben weißer Blutzellen (Leukozyten) an der Wand von Blutgefäßen, die zu kleinen Blutgerinnseln (Mikrothromben) und einer Embolie führen können. Eine Leukostase tritt meist im Zusammenhang mit einer sehr hohen Leukozytenzahl im Blut auf (so genannte Leukozytose). Ursache ist oft eine Leukämie.
Querverweise: Leukozyten - Leukozytose - Embolie - Leukämie

Leukozyten syn. weiße Blutzellen; weiße Blutkörperchen
weiße Blutkörperchen; sie dienen, als Zellen des Immunsystems, der Abwehr von Krankheitserregern und der Bekämpfung von Infektionen. Außerdem beseitigen sie die durch den Zerfall von Körperzellen anfallenden Zelltrümmer. Zu den Leukozyten gehören die Granulozyten (mit 60 – 70 %), die Lymphozyten (20 – 30 %) und die Monozyten (2 – 6 %). Leukozyten werden hauptsächlich im Knochenmark gebildet. Dieser Vorgang wird Leukopoese genannt.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Eine Leukämie ist eine bösartige Erkrankung der Leukozyten. Im Rahmen einer Krebsbehandlung mit Zytostatika kommt es durch die Beeinträchtigung des blutbildenden Systems im Knochenmark (Immunsuppression oder Knochenmarkdepression) zu einer verminderten Bildung von weißen Blutkörperchen (Leukopenie oder Leukozytopenie) und dadurch zu einer erhöhten Infektanfälligkeit. Die Anzahl der Leukozyten und ihrer Untergruppen wird im (Differential-) Blutbild erfasst.
Querverweise: Blutbild - Differentialblutbild - Granulozyten - Immunsuppression - Immunsystem - Infektion - Lymphozyten - Knochenmark - Leukämie - Monozyten - Leukozytopenie
Hauptinformationsseite: Die Bestandteile des Blutes

Leukozytopenie syn. Leukopenie
Verminderung der weißen Blutkörperchen im Blut auf Werte unterhalb der altersentsprechenden Norm
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Eine Leukopenie kann Folge der Immunsuppression durch Zytostatika sein.
Querverweise: Immunsuppression - Leukozyten - Zytostatika

Leukozytose
erhöhte Anzahl weißer Blutkörperchen im Blut (im Vergleich zur altersentsprechenden Norm)
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Eine Leukozytose kann zum Zeitpunkt der Diagnosestellung mancher Leukämieformen (durch die hohe Anzahl von Leukämiezellen im Blut) vorliegen. Sie kann auch Hinweis auf eine Infektion sein. Eine erhöhte Anzahl von Lymphozyten (einer Untergruppe der Leukozyten) kann zum Beispiel Nebenerscheinung einer Behandlung mit bestimmten Zytostatika (Kortikosteroiden) sein.
Querverweise: Leukämie - Lymphozyten - Zytostatika - Leukozyten - Kortikosteroide - Infektion

Li-Fraumeni-Syndrom
Krebsprädispositionssyndrom, gekennzeichnet durch das vermehrte Auftreten verschiedener solider Tumoren innerhalb einer Familie; im Kindes- und Jugendalter werden am häufigsten Tumoren der Nebennieren sowie Weichteilsarkome, Leukämien und ZNS-Tumoren beobachtet, im Erwachsenenalter vor allem Knochentumoren (Osteosarkome), Brustkrebs und Lungentumoren. Meist liegt eine Veränderung (Mutation) des so genannten Tumorsuppressorgens TP-53 (Protein p53) vor.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Kinder mit Li-Fraumeni-Syndrom haben z.B. ein erhöhtes Risiko für hoch- und niedrigmaligne Gliome sowie für Medulloblastome.
Querverweise: Mutation - Tumorsuppressorgen - Leukämie - Tumor - Weichgewebesarkome - ZNS-Tumor - hochmaligne Gliome - niedrigmaligne Gliome - erbliche Krebssyndrome - solider Tumor

Lichtmikroskop
Mikroskop, das mit Hilfe von Licht stark vergrößerte Bilder kleiner Objekte erzeugt und somit das Erkennen von mit dem bloßen Auge nicht sichtbaren Strukturen ermöglich; die Vergrößerung erfolgt durch Ausnutzung der Lichtbrechung am Linsensystems des Mikroskops.
Querverweise: Elektronenmikroskop - Mikroskop

Lidekchymose
flächige Hautblutung im Bereich der Augenlider
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Eine Lidekchymose kann ein Krankheitszeichen bei Patienten mit Neuroblastom sein.
Querverweise: Neuroblastom

Lipide
Sammelbezeichnung für ganz oder größtenteils wasserunlösliche Naturstoffe. Im lebenden Organismus werden Lipide hauptsächlich als Strukturkomponenten in Zellmembranen, als Energiespeicher oder als Signalmoleküle gebraucht. Oft wird der Begriff "Fett" als Synonym für Lipide gebraucht, jedoch stellen die Fette nur eine Untergruppe der Lipide dar.
Querverweise: Zelle

Lipom syn. Fettgewebsgeschwulst
gutartiger Tumor, der sich aus Zellen des Fettgewebes entwickelt; befindet sich meist im Unterhautfettgewebe (erkennbar z. B. als weiche Beule unter der Haut), kann aber auch in Muskeln oder Organen vorkommen.

Liquor syn. Liquor cerebrospinalis, Gehirn-Rückenmark-Flüssigkeit, Nervenwasser
Flüssigkeit; das Wort wird meist für die Gehirn-Rückenmark-Flüssigkeit benutzt, die von Zellen der Hirnventrikel gebildet wird. Sie umspült Gehirn und Rückenmark, um diese vor Verletzungen zu schützen und mit Nährstoffen zu versorgen.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Die Untersuchung des Liquor cerebrospinalis zum Ausschluss bzw. frühzeitigen Erkennen von Metastasen ist wichtiger Bestandteil bei der Diagnostik und Therapieplanung zahlreicher Krebserkrankungen und Infektionen. Die Liquor-Gewinnung erfolgt mittels Lumbal- oder Ventrikelpunktion.
Querverweise: Hirnventrikel - Infektion - Lumbalpunktion - Metastase - Ventrikelpunktion - Gehirn - Rückenmark

Logopädie
Vorbeugung, Diagnostik, Behandlung und Beratung von Patienten mit Stimm-, Sprech- und Sprachstörungen;
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Die Logopädie ist ein wichtiger Bestandteil der Nachsorge von Patienten mit bestimmten Hirntumoren.
Querverweise: Hirntumor - Diagnostik

lokal
örtlich

Lokalanästhesie
örtliche (lokale) Betäubung
Querverweise: Anästhesie

Lokalanästhetikum
Substanz, die eine örtlich begrenzte (lokale), vorübergehende, teilweise oder vollständige Blockade der Erregungsleitung in Nervenfasern bewirkt; sie wird zur lokalen Betäubung (z. B. der Oberflächenanästhesie) eingesetzt.
Querverweise: Lokalanästhesie - Oberflächenanästhesie

Lokalsymptom
Krankheitszeichen, das an einer umschriebenen Stelle entsteht/besteht

Louis-Bar-Syndrom syn. Ataxia teleangiectatica, Ataxia teleangiectasia, Boder-Sedgwick-Syndrom
erbliche Erkrankung; sie ist v. a. gekennzeichnet durch eine Degeneration des Zentralnervensystems (ZNS), eine Beeinträchtigung des Immunsystems (Immundefekt), erweiterte Blutgefäße von Augen und Haut (sog. Teleangiektasien) sowie durch ein erhöhtes Krebsrisiko (so genanntes Krebsprädispositionssyndrom). Die Degeneration des ZNS geht mit verschiedenen neurologischen Störungen einher, z. B. Bewegungsstörungen (Ataxie) und abnormen Augenbewegungen. Der Immundefekt verursacht häufig wiederkehrende Infektionen.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Menschen mit einem Louis-Bar-Syndrom haben ein erhöhtes Risiko, an bestimmten Krebsarten zu erkranken: Etwa 10 % aller Patienten entwickeln eine bösartige Erkrankung, vor allem Leukämien, Lymphome und bestimmte ZNS-Tumoren. Auf zellulärer Ebene zeigt sich ein Defekt von DNA-Reparatursystemen und eine erhöhte Chromosomenbrüchigkeit. Diese führt wiederum zu Chromosomenveränderungen und, damit einhergehend, zu Störungen der Zellzykluskontrolle.
Querverweise: Ataxie - Gendefekte (vererbbare) - Immundefekt - Immunsystem - Infektion - Lymphom - Syndrom - Leukämie - Zentralnervensystem - DNA - ZNS-Tumor - Krebsprädispositionssyndrom

Lumbalpunktion
Einstich in den Wirbelkanal im Bereich der Lendenwirbelsäule, z. B. zur Entnahme von Gehirn-Rückenmark-Flüssigkeit (Liquor) oder zwecks Verabreichung von Medikamenten (so genannte intrathekale Behandlung); bei einer Krebserkrankung kann eine Entnahme und Untersuchung von Liquor dem Nachweis bösartiger Zellen dienen; bei erhöhtem Hirndruck aufgrund eines ZNS-Tumors dient die Liquorentnahme ggf. auch einer Druckentlastung.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Die Lumbalpunktion ist ein diagnostisches und therapeutisches Verfahren z. B. bei akuten Leukämien, Lymphomen und Tumoren des Zentralnervensystems (ZNS-Tumoren).
Querverweise: Diagnostik - intrathekal - Liquor - Lymphom - Leukämie - Punktion - Gehirn-Rückenmark-Flüssigkeit - ZNS-Tumor
Hauptinformationsseite: Entnahme von Gehirn-Rückenmark-Flüssigkeit (Liquor)

Lungenhilus syn. Lungenwurzel, Hilum pulmonis
Am Lungenhilus, einer Einbuchtung an der Innenseite der Lungenflügel, münden Blut- und Lymphgefäße sowie eine der beiden Luftröhrenzweige, die Hauptbronchien, in den Lungenflügel. Der Begriff Hilus wird allgemein für Einbuchtungen an der Oberfläche von Organen verwendet, in die z. B. Nerven und Gefäße ein- oder austreten (siehe auch Leber- oder Nierenhilus).

Lupus erythematodes (Abk.: LE)
Erkrankung des Immunsystems, kann Blutbildung, Haut, Herz, Nieren, Lungen, Gehirn und weitere Organsysteme befallen.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Der Lupus erythematodes kann eine der Ursachen für einen schweren Mangel an weißen Blutzellen (sekundäre Autoimmunneutropenie) sein
Querverweise: Immunsystem - Neutropenie

luteinisierendes Hormon (Abk.: LH) syn. Luteotropin
Hormon, das die Bildung der Geschlechtshormone in den Keimdrüsen (Eierstöcke bzw. Hoden) anregt und ihre Ausschüttung steuert; es wird in der Hirnanhangsdrüse (im Hypophysenvorderlappen) gebildet und regelt, mit weiteren Hormonen, die Fortpflanzung. Bei Mädchen mit Eintritt der Pubertät bzw. bei Frauen fördert LH die Bildung von Östrogenen und löst in der Mitte des Menstruationszyklus den Eisprung und die Gelbkörperbildung aus. Bei geschlechtsreifen Jungen bzw. beim Mann stimuliert LH die Bildung und Ausschüttung von Testosteron in den Leydig-Zellen des Hodens.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Durch eine Strahlentherapie im Kopfbereich (z.B. bei einem Hirntumor) kann die Funktion der Hypopyse als Hormondrüse geschädigt sein; dies wiederum kann die Keimdrüsenfunktion und somit die Fruchtbarkeit beeinträchtigen.
Querverweise: Hormon - Hypophyse - Keimdrüsen - Pubertät - Östrogene - Testosteron

Lymphangiom
seltene, gutartige Tumorerkrankung der Lymphgefäße, die meist im frühen Kindesalter auftritt. Am häufigsten betroffen sind Lymphgefäße im Hals- und Nackenbereich sowie den Achselhöhlen. Der Patient kann durch eine vollständige operative Entfernung geheilt werden. Alternative Therapieverfahren sind die Lasertherapie sowie eine medikamentöse Therapie, bei der ein mit verschiedenen Substanzen speziell behandelter Bakterienstamm (Streptococcus pyogenes) mehrfach in das Lymphangiom gespritzt wird (Sklerosierungstherapie, Verödung). Die Behandlung führt letztlich zu einer künstlichen Vernarbung und Verhärtung von Geweben und Gefäßen.

lymphatisch
zur Lymphe, den Lymphknoten gehörig, von ihnen ausgehend

lymphatisches System syn. Lymphsystem
Sammelbegriff für Lymphgefäße, Lymphgefäßstämme, Lymphknoten, lymphatische Gewebe (Lymphozyten in Bindegewebe, Schleimhäuten, Drüsen) und lymphatische Organe (Milz, Rachenmandeln, Knochenmark, Thymusdrüse)
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Viele Krebserkrankungen können über das lymphatische System, vornehmlich über die Lymphgefäße, metastasieren. Darüber hinaus kann das lymphatische System selbst Ursprung bösartiger Erkrankungen (z.B. Morbus Hodgkin, Non-Hodgkin-Lymphome) sein.
Querverweise: Knochenmark - Thymusdrüse - Lymphozyten - Morbus Hodgkin - Non-Hodgkin-Lymphom - Metastasierung - Lymphknoten
Hauptinformationsseite: Aufbau und Funktion des lymphatischen Systems

Lymphknoten
kleine linsen- bis bohnenförmige Organe, die zum körpereigenen Abwehrsystem gehören und sich an vielen Stellen des Körpers befinden; sie dienen als Filterstationen für das Gewebewasser (Lymphe) einer Körperregion und enthalten Zellen des Immunsystems.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Die Lymphknoten können bei Krebserkrankungen des Blut bildenden oder lymphatischen Systems (Leukämien und Lymphome) durch den Befall mit bösartigen Zellen vergrößert sein (sog. Lymphknotenschwellungen).
Querverweise: Immunsystem - Leukämie - Lymphom - lymphatisches System
Hauptinformationsseite: Lymphknoten

Lymphoblasten (Abk.: Blasten)
unreife (hier auch entartete) Vorläuferzellen der Lymphozyten
Querverweise: Lymphozyten

Lymphom
Sammelbegriff für Lymphknotenvergrößerungen unterschiedlicher Ursachen
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Bösartige Lymphknotengeschwulste (maligne Lymphome) gehören (mit einem Anteil von etwa 12 %) zu den dritthäufigsten Krebserkrankungen im Kindes- und Jugendalter. Sie werden in das Hodgkin-Lymphom und die große Gruppe der Non-Hodgkin-Lymphome eingeteilt.
Querverweise: Hodgkin-Lymphom - Non-Hodgkin-Lymphom - Lymphknoten
Hauptinformationsseite: Lymphome - Krebserkrankungen des lymphatischen Gewebes

Lymphozyten
Untergruppe der weißen Blutkörperchen, die für die körpereigene Abwehr, insbesondere die Abwehr von Viren, zuständig sind; es gibt B- und T-Lymphozyten. Sie werden im Knochenmark gebildet, reifen aber z. T. erst im lymphatischen Gewebe (z. B. Lymphknoten, Milz, Thymusdrüse) zu voller Funktionsfähigkeit heran. Über die Lymphbahnen gelangen sie schließlich ins Blut, wo sie ihre jeweiligen Aufgaben übernehmen.
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Die akute lymphoblastische Leukämie (ALL) entsteht aus entarteten, unreifen Lymphozyten (sog. Lymphoblasten); auch bösartige Lymphome (Morbus Hodgkin, Non-Hodgkin-Lymphome) gehen aus veränderten Lymphozyten hervor.
Querverweise: Leukozyten - Morbus Hodgkin - Non-Hodgkin-Lymphom - Leukämie - T-Lymphozyten - Viren - Lymphoblasten - B-Lymphozyten - Thymusdrüse - Lymphknoten
Hauptinformationsseite: Die Bestandteile des Blutes

Lymphozytose
Befund bei der Blutbilduntersuchung, der durch eine erhöhte Lymphozytenzahl charakterisiert ist. Ursache einer Lymphozytose können u.a. sein: Virusinfektionen, Erkrankungen des Blut bildenden Systems (wie ALL), Entzündungen, chronische Infektionskrankheiten und chronische Allergien.
Querverweise: Blutbild - Lymphozyten - Leukozytose - Infektion - akute lymphoblastische Leukämie

Lymphsystem syn. lymphatisches System
Sammelbegriff für Lymphgefäße, Lymphgefäßstämme, Lymphknoten, lymphatische Gewebe (Lymphozyten in Bindegewebe, Schleimhäuten, Drüsen) und lymphatische Organe (Milz, Rachenmandeln, Knochenmark, Thymus)
Beispiele Kinderkrebsheilkunde / Kinderblutkrankheiten: Viele Krebserkrankungen können über das lymphatische System, vornehmlich über die Lymphgefäße, metastasieren. Darüber hinaus kann das lymphatische System selbst Ursprung bösartiger Erkrankungen (z.B. Morbus Hodgkin, Non-Hodgkin-Lymphome) sein.
Querverweise: Knochenmark - Thymusdrüse - Lymphozyten - Morbus Hodgkin - Non-Hodgkin-Lymphom - Metastase
Hauptinformationsseite: Aufbau und Funktion des lymphatischen Systems