Möglichkeiten der Vorbeugung und Behandlung

Autor:  Maria Yiallouros, Zuletzt geändert: 23.03.2022 https://kinderkrebsinfo.de/doi/e221778

Die Vermeidung von Nebenwirkungen und Spätfolgen ist – soweit möglich – ein wichtiges Ziel bei der Behandlung eines Neuroblastoms.

Therapiestudien

Das Neuroblastom ist ein heterogener Tumor, der – abhängig von feingeweblichen und molekulargenetischen Eigenschaften des Tumorgewebes – den Krankheitsverlauf und somit die Prognose des Patienten beeinflusst. Intensive Forschung, unter anderem im Rahmen von Studien, hat in den letzten Jahren ein besseres Verständnis der Tumorbiologie und dadurch eine genauere Prognoseeinschätzung ermöglicht. Dieses Wissen wird dazu genutzt, die optimale Therapieintensität für jeden Patienten zu wählen und – bei Patienten mit niedrigem Rückfallrisiko und guten Heilungsaussichten – die Behandlung auf ein Minimum zu beschränken oder ganz darauf zu verzichten.

Ziel ist – wann immer möglich – die Neben- und Nachwirkung der Therapie ohne Einbußen im Behandlungserfolg zu reduzieren. Dies geschieht unter anderem durch die Suche nach weniger aggressiven Behandlungsmöglichkeiten, durch eine Herabsetzung der Behandlungsdosis oder die Suche nach neuen, gezielten Therapiemethoden.

Rückwirkende Analysen

Das Deutsche Kinderkrebsregister (DKKR) Mainz sammelt im Rahmen eines langfristig angelegten Forschungsprojekts zu Zweitkrebserkrankungen nach Krebs im Kindes- und Jugendalter sämtliche Daten zu Zweittumoren und führt diese mit den entsprechenden Therapiedaten aus der Behandlung der ersten bösartigen Erkrankung zusammen [ERD2020] [KAA2009] [KAA2009a]. Das Ziel ist, auf diese Weise mögliche Zusammenhänge zwischen einzelnen Therapieelementen (zum Beispiel bestimmten Zytostatika, Strahlendosen) und dem späteren Auftreten einer Zweitkrebserkrankung festzustellen. Die Auswertung der Daten soll zur Entwicklung entsprechend nebenwirkungsärmerer Therapien beitragen.

Darüber hinaus befassen sich weitere Forschungsgruppen und Forschungsprojekte mit der Erforschung von Spätfolgen und Lebensqualität mit dem Ziel, Erkenntnisse zur Minimierungen therapiebedingter Langzeitwirkungen zu erhalten [BOE2005a] [CAL2007] [LAN2011] [REI2013b].

Therapieüberwachung und Supportivtherapie

Lässt sich der Einsatz bestimmter Medikamente oder Behandlungsformen nicht vermeiden, wird durch die ständige und intensive Therapieüberwachung mittels diagnostischer Verfahren (wie Gehöruntersuchungen, Echokardiographie, Elektrokardiographie und Organfunktionsprüfungen) sowie durch den Einsatz unterstützender Behandlungsmaßnahmen (Supportivtherapie) alles getan, um eventuell auftretende Folgeerscheinungen zu reduzieren und langfristige Schäden zu vermeiden (siehe Informationen zur Supportivtherapie).

Nachsorge

Darüber hinaus wird der Patient auch nach Abschluss der Therapie durch regelmäßige Nachsorgeuntersuchungen und im Rahmen spezifischer Rehabilitationsmaßnahmen weiter überwacht und betreut, so dass körperliche und seelische Folgeerscheinungen der Therapie schnellstmöglich entdeckt und behandelt werden können. Besonders in den ersten fünf Jahren nach Ende der Therapie finden zahlreiche Kontrolluntersuchungen zur Erfassung und Behandlung von Spätfolgen statt [LAN2011] [SCH2013b].