Intensität der Bestrahlung (Strahlendosis und Dosisleistung)
Dieser Text informiert über die Intensität der Bestrahlung, die sich u. a. durch Strahlendosis und-volumen sowie die zeitliche Gabe der Strahlendosen (Fraktionierung) ergibt.
Autor: Dr. med. Gesche Riabowol (geb. Tallen), Zuletzt geändert: 30.09.2025 https://kinderkrebsinfo.de/doi/e211401
Die Wirkung der Strahlentherapie auf einen Tumor beziehungsweise auf gesundes Gewebe wird durch folgende Faktoren bestimmt:
- die Intensität der Bestrahlung (Strahlendosis und -volumen)
- den Zeitplan für die Bestrahlung (Fraktionierung/Dosisleistung).
Intensität der Strahlentherapie (Strahlendosis und -volumen)
Die Intensität einer Strahlenbehandlung richtet sich hauptsächlich nach
- den feingeweblichen (histologischen) Eigenschaften des Tumors und dessen Wachstumsverhalten (Biologie, Genetik), denn diese bestimmen dessen Strahlenempfindlichkeit,
- der Tumorlage, -größe und -ausbreitung (Tumorstadium),
- der Nähe des Tumors zu gesunden, empfindlichen Organen,
- dem Einsatz anderer Behandlungen (Chemotherapie, Operation).
Wichtig zu wissen: Die Gesamtdosis einer Strahlentherapie wird für jeden Patienten individuell festgelegt. Sie kann daher zwischen 12–18 Gray (bei Leukämien und Non-Hodgkin-Lymphomen), 20–35 Gray (bei Hodgkin-Lymphomen), über 45 Gray (bei Weichteilgewebetumoren und Ewing-Sarkomen) und mehr als 55 Gray (bei manchen ZNS-Tumoren) betragen.
Zeitplan - Fraktionierung
Üblicherweise findet die Strahlentherapie in mehreren Sitzungen statt. Das bedeutet, dass die Gesamtdosis in mehrere Portionen, in der Regel über einen Behandlungszeitraum von zwei bis sechs Wochen, aufgeteilt („fraktioniert“) wird. Ziel der Fraktionierung ist, dem gesunden Gewebe in den „Pausen“ die Chance zu geben, sich zu erholen (siehe Kapitel „Strahlenwirkung“).
Die Fraktionierung kann nach folgenden Konzepten stattfinden:
- Die konventionell fraktionierte Strahlentherapie erfolgt mit Einzeldosen von 1.5–2.0 Gy pro Sitzung und 7.5–10 Gy pro Woche zwecks Erreichen einer Gesamtdosis von 12–60 Gy in einem Zeitraum von zwei bis sechs Wochen mit je fünf Sitzungen pro Woche.
- Die hyperfraktionierte Strahlentherapie besteht (im Vergleich zur konventionellen fraktionierten Strahlentherapie) aus einer größeren Anzahl kleinerer Strahlendosen, ohne dass dabei die Gesamtbestrahlungsdauer verlängert wird – das bedeutet, dass in diesem Fall mehrmalige Bestrahlungen am Tag stattfinden.
- Die hypofraktionierte Strahlentherapie beinhaltet eine kleinere Anzahl größerer Einzeldosen (über 2 Gray), so dasst die Gesamtbehandlungszeit (im Vergleich zur konventionell fraktionierten Strahlentherapie) verkürzt wird. Dieses Vorgehen kommt bei Kindern und Jugendlichen insbesondere im Rahmen der palliativen Strahlentherapie zum Einsatz (siehe Kapitel „Ziele und Konzepte") [TIM2018a].

