Aufbau und Funktion des autonomen Nervensystems

Autor:  Maria Yiallouros, Zuletzt geändert: 10.01.2022 https://kinderkrebsinfo.de/doi/e101814

Das Nervensystem stellt ein übergeordnetes Körpersystem dar. Es besteht aus verschiedenen Organen, über die der Organismus mit der Umwelt kommuniziert und gleichzeitig die im Körperinnern ablaufenden Mechanismen steuert. Die zahlreichen Körpernerven bilden dabei das so genannte periphere Nervensystem [peripheres Nervensystem]; Gehirn und Rückenmark werden als zentrales Nervensystem oder Zentralnervensystem (ZNS) bezeichnet.

Als autonomes oder vegetatives Nervensystem wird der Teil des Nervensystems bezeichnet, der alle organischen Funktionen regelt, die nicht mit dem Willen beeinflusst werden können.

Das autonome Nervensystem wacht über alle lebensnotwendigen Grundfunktionen des Körpers. Es ist Tag und Nacht aktiv und steuert alle unwillkürlich ablaufenden, automatischen Funktionen wie Herzschlag, Verdauung und Atmung, die Höhe des Blutdrucks oder die Blasentätigkeit. Auch die Schweißsekretion oder die Beschleunigung des Pulses bei körperlicher Anstrengung gehören zu den Körpervorgängen, die vom autonomen Nervensystem gesteuert werden.

Das autonome Nervensystem besteht aus zwei Bereichen, dem sympathischen Nervensystem (auch Sympathicus genannt) und dem parasympathischen Nervensystem (Parasympathicus), die in entgegengesetzter Weise auf die Organe einwirken:

  • Das sympathische Nervensystem regt bei erhöhter Aktivität oder in Stresssituationen den Energieverbrauch an: Es beschleunigt zum Beispiel den Herzschlag und die Atmung und erhöht den Blutdruck.
  • Das parasympathische Nervensystem sorgt dagegen eher für Speicherung und Aufbau von Energie während einer Ruhe- oder Erholungsphase: Es verlangsamt zum Beispiel die Herzfrequenz und stimuliert die Drüsen und Muskeln im Verdauungstrakt.