Von welchen Zellen gehen Non-Hodgkin-Lymphome aus?

Autor:  Maria Yiallouros, Zuletzt geändert: 28.05.2020 https://kinderkrebsinfo.de/doi/e15328

Non-Hodgkin-Lymphome (NHL) entstehen – wie die akute lymphoblastische Leukämie (ALL) – durch eine bösartige Veränderung (Entartung) von Lymphozyten, einer Gruppe weißer Blutzellen, die sich vor allem im Blut und in den lymphatischen Geweben aufhalten.

Lymphozyten sind, wie alle weißen Blutzellen, wesentliche Bestandteile des Immunsystems. Sie haben eine Schlüsselfunktion bei der Abwehr von Infektionen, denn sie können gezielt Krankheitserreger und veränderte körpereigene Zellen erkennen und beseitigen. Wie alle Blutzellen entstehen die Lymphozyten im Knochenmark, und zwar aus unreifen Vorläuferzellen, die Lymphoblasten genannt werden. Bis zu ihrer endgültigen Reifung und somit Funktionstüchtigkeit müssen sie eine Vielzahl von Entwicklungsschritten durchlaufen, zum Teil an unterschiedlichen Orten im Körper (beispielsweise Knochenmark, Lymphknoten, Milz, Thymusdrüse).

Je nachdem, wie und an welchem Ort die endgültige Reifung (Prägung) erfolgt, lassen sich zwei Hauptgruppen von Lymphozyten unterscheiden: B-Lymphozyten und T-Lymphozyten (siehe auch Kapitel „Aufbau und Funktion des lymphatischen Systems“). Aus beiden Lymphozytengruppen können sich NHL entwickeln. Die NHL im Kindes- und Jugendalter gehen etwa drei bis viermal häufiger von B-Lymphozyten oder deren Vorläuferzellen aus als von T-Lymphozyten oder deren Vorläuferzellen. Daneben gibt es NHL, die weder der B- noch der T-Zell-Reihe zugeordnet werden können.