Welche Spätfolgen der Behandlung gibt es und welche Möglichkeiten der Vorbeugung und Behandlung stehen zur Verfügung?
Autor: Maria Yiallouros, Zuletzt geändert: 12.09.2021 https://kinderkrebsinfo.de/doi/e57348
Durch die heutigen Behandlungsmaßnahmen können inzwischen über 70 % aller Kinder und Jugendlichen mit akuter myeloischer Leukämie (AML) geheilt werden [ERD2020]. Der Großteil der Patienten führt dank der sehr spezifischen Therapie ein normales Leben.
Die intensive Therapie, die für eine erfolgreiche Behandlung erforderlich ist, führt zu den bekannten akuten Nebenwirkungen (zum Beispiel Übelkeit, Erbrechen, Haarausfall oder erhöhte Infektanfälligkeit), die sich nach Abschluss der Behandlung zurückbilden (siehe auch Kapitel "Behandlungsmethoden"). Darüber hinaus ist die Behandlung bei einigen Patienten jedoch auch mit Nebenwirkungen oder Komplikationen verbunden, die erst längere Zeit nach Abschluss der Therapie auftreten (so genannte Spätfolgen). Je intensiver die Behandlung war, umso größer ist das Risiko, dass Langzeitwirkungen der Therapie die Lebensqualität des Patienten später in der einen oder anderen Weise beeinträchtigen.
Sowohl Chemotherapie als auch Strahlentherapie können zu Spätfolgen führen; einige der wichtigsten werden im Folgenden aufgeführt. Grundsätzlich muss mit schweren chronischen Folgen von Zytostatika und Bestrahlung bei mehr als 10 % der Patienten gerechnet werden. Eine Stammzelltransplantation (SZT) mit vorausgehender Hochdosis-Chemotherapie und Ganzkörperbestrahlung ist in der Regel verstärkt mit Langzeitfolgen belastet [BHA2021] [BRE2002] [CRE2021] [LEI2002] [SCH2014e] [SCH2017].
Spätfolgen können nahezu alle Organsysteme betreffen: Herz, Lunge, Leber, Darm, Harnblase, Bauchspeicheldrüse, Geschlechtsorgane, Hormondrüsen, Knochen und Muskulatur. Eine gravierende Spätfolge ist auch das Auftreten einer Zweitkrebserkrankung.
Die möglichen Auswirkungen der Therapie sind von Anfang an zu bedenken. Es darf dabei aber nicht vergessen werden, dass es hier um die Behandlung einer Krankheit geht, die ohne Therapie immer tödlich verläuft.
Basisliteratur
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