Augenspiegeluntersuchung (ophthalmoskopische Untersuchung)
Autor: Maria Yiallouros, Erstellt am 06.05.2022, Zuletzt geändert: 06.05.2022 https://kinderkrebsinfo.de/doi/e96612
Die Spiegelung des Augenhintergrundes ist die wichtigste Untersuchung zur Diagnose eines Retinoblastoms. Bei dieser Untersuchung (auch Fundusspiegelung, Funduskopie oder Opthalmoskopie genannt) werden mit Hilfe von Augenspiegeln die Netzhaut und der Sehnerv betrachtet. Untersucht werden immer beide Augen, um zu überprüfen, ob ein einseitiges oder ein beidseitiges Retinoblastom vorliegt. Die Untersuchung erfolgt in der Regel unter Narkose bei maximal erweiterter Pupille (Myadrisis).
Der erfahrene Augenarzt kann, wenn der Augenhintergrund ungehindert einsehbar ist, die Diagnose eines Retinoblastoms aufgrund der charakteristischen Erscheinung meist ohne zusätzliche Diagnostik stellen und von anderen, gutartigen Erkrankungen abgrenzen.
Bedeutung der Augenspiegeluntersuchung in der Früherkennung
Die Augenspiegeluntersuchung spielt auch bei der Frühdiagnose von Retinoblastomen eine wichtige Rolle, da damit bereits sehr kleine Tumoren (unter Umständen noch unter einer Größe von 1 mm) erkannt werden können.
Die Untersuchung kommt somit zum Beispiel auch bei Kindern in Frage, die zwar noch keine Symptome zeigen, bei denen aber eine familiäre Veranlagung für die Erkrankung besteht. Eine frühe Diagnose ermöglicht Behandlungsformen, durch die eventuell die Sehfähigkeit und auch der Augapfel erhalten bleiben können [SHI1999].